Die Biografie der ostpreußischen Stute „Sonntagskind“ ist außergewöhnlich, und ihre bewegende Geschichte aus der Zeit des Ersten und Zweiten Weltkrieges lebt durch dieses Ölgemälde weiter. „Sonntagskind“ wurde am 25.03.1906 in Groß Kackschen (Ostpreußen) geboren. 1910 kam sie als Remonte zum Kürassier-Regiment Nr. 4 nach Münster und wurde von Rittmeister von Wendt betreut. Einige Zeit später ging die Stute in den Besitz von Freiherr von Löbbecke über, der „Sonntagskind“ im Militär-Reitinstitut in Hannover weiter ausbildete. Von Löbbecke gewann mit der Stute zahlreiche nationale und internationale Dressurprüfungen. Mit dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde die Erfolgsserie gestoppt: „Sonntagskind“ rückte mit dem Regiment 1914 zunächst nach Frankreich aus und wurde anschließend an der Ostfront eingesetzt. Rittmeister Freiherr von Wendt ließ nach dem Krieg als Erinnerungen an ihre Erfolge ein Ölgemälde der Stute von dem bekannten Künstler und Pferdemaler Wilhelm Westerop anfertigen. Bei einem der ersten Luftangriffe auf Münster im Zweiten Weltkrieg wurde der Wendt’sche Hof am Alten Steinweg getroffen und das Bild durch einen Kanonensplitter leicht beschädigt. Seitdem weist es ein kleines Loch in der Leinwand auf.