Die heilige Dorothea, im dritten Jahrhundert unter Diokletian mehrfach gemartert und schließlich enthauptet, wurde im Mittelalter sehr verehrt. Der Legende nach soll kurz vor Dorotheas Hinrichtung ein Jüngling namens Theophilus über ihren Glauben gespottet haben: Sie solle ihm doch Blumen und Früchte aus dem himmlischen Garten ihres Bräutigams schicken. Auf ihr Gebet hin erschien ein Himmelsbote mit einem Korb, darin die erbetenen Dinge. Der Spötter wurde daraufhin bekehrt. Dorothea wird mit einem Korb dargestellt, häufig auch mit einem kleinen Kind, dem Himmelsboten. Sie gehört zu den vierzehn Nothelfern und ist – gemeinsam mit Barbara, Margarethe und Katharina – eine der häufigsten dargestellten Begleiterinnen der Muttergottes an spätgotischen Altären. ....Die leicht unterlebensgroße Figur befand sich zuletzt in einem Bürgerhaus in Zwickau, unklar ist, wie sie dahin gelangte. Ursprünglich stammt sie aus einem Flügelaltarretabel. Von Walter Hentschel wird die Figur dem in Zwickau ansässig gewesenen Bildschnitzer und Maler Dionysius, genannt Dionysius Maler, zugeschrieben. Der Bildschnitzer und Fassmaler Dionysius wird 1513-1520 in Zwickau erwähnt.