![Kulturstiftung Sachsen-Anhalt / Falk Wenzel, Halle (Saale) [RR-F]](https://asset.museum-digital.org/san/images/17/83005-mokhwem00631ab/knabenamulette/knabenamulette-83005.jpg)
Kinderschmuck hat in erster Linie eine magische Schutzfunktion. Die beiden phallusförmigen Amulette sind Fruchtbarkeitsamulette, die auf den Rücken von Knabenkleidung genäht wurden. Sie stammen aus der gleichen Werkstatt. Die beiden Amulette sind baugleich und ähneln sich sehr im Dekor, dennoch sind die gravierten Motive unterschiedlich. Die Form der Amulette ähnelt der eines Phallus. Auch ähneln die Amulette dem Schmucktyp "tenecir". Eine silberne Öse wurde zur Aufhängung angelötet. Die Amulette sind teilvergoldet und sind mit je fünf Karneolen verziert, vier in spitzovalen Fassungen, einen weiteren in einer Fassung als Zwischenglied einer Fuchsschwanzkette. Die gefassten Karneole sind auf der Platte so angeordnet, dass sich zwei untereinander auf der „Mittellinie“ befinden, die anderen beiden stehen schräg in den unteren Ecken. Die gravierten Motive auf a) und b) mögen sich visuell unterscheiden, die Bedeutung der Motive scheint sich jedoch zu ähneln/gleich zu sein; Wasserzeichen und astrale Motive sind vorherrschend. Am unteren Rand der Amulette sind fünf Ösen angelötet. Vier Fuchsschwanzketten mit geprägten Anhängern sind an den Ösen befestigt. Der fünfte Anhänger wird nicht von einer Kette gehalten, sondern von einem Zwischenglied mit Karneol. a) hat ein vergoldetes, spitzovales Zwischenglied mit einem augenförmigen roten Karneol in einer Kastenfassung, b) hat ein silbernes rautenförmiges Zwischenglied mit einem großen, ovalen, orangenen Karneol.