In braunem Leder mit Goldprägung eingeschlagenes Buch mit Goldschnitt. Auf dem Buchrücken steht in hebräischer Schrift das eingeprägte Wort „Machsor“. Es handelt sich um ein jüdisches Gebetbuch für die Feiertage, im Unterschied zum Siddur mit den Alltags-/Sabbatgebeten. Gedruckt wurde das von hinten zu lesende Exemplar vom Verlag Salomon Proops in Amsterdam. Die Jahreszahl 1768 ist in Form eines Bibelverses (Ex 35,8) wiedergegeben, bei dem einzelne, mit Sternchen versehene Buchstaben zusammengerechnet werden müssen. Der Machsor wurde für den Feiertag Jom Kippur (Versöhnungstag) herausgegeben und enthält auch jiddische Passagen...Auf dem Frontspitz, mit der bildlichen Darstellung eines Kupferstiches, ist in einer Art Arena eine Opferszene zu sehen. Die Gläubigen im Vordergrund blicken auf einen Opferaltar und eine dahinter liegende Stiftshütte, bei der man bis in das Allerheiligste schauen kann. Ein am oberen Bildrand schwebender Putto hält eine Banderole mit der Aufschrift: „rosch haschanah wejom kippur“, die ebenfalls auf einen Neujahr- und Versöhnungstag hinweist.....Machsorim befanden sich oft in Privatbesitz und wurden zu den Feiertagen in die Synagoge mitgebracht, wo sie der Gemeinde dienten. Woher das Gronauer Exemplar stammt ist nicht weiter überliefert.