Juno/Hera war als oberste Himmelgöttin mit ihren Attributen, dem Zepter und dem Pfau dargestellt. In stolzer Haltung und eleganter Körperdrehung zeigt sich die Gemahlin des Gottvater Zeus. Juno ist hier als die Gemahlin des Zeus mit dem Attribut des Pfaus und dem Zepter als Hinweis auf ihre Macht dargestellt. Der Überlieferung nach soll sie die Augen ihres hundertäugigen Dieners Argos nach dessen Tod dem Pfau auf die Federn gesetzt haben. In der schwungvollen Pose mit dem freigelegtem etwas zu starkem Oberschenkel und den zaghaft eingesetzten Zierelementen lassen sich stilistische Parallelen zu den Figuren Feuer und Wasser und Luft und Erde herstellen. Es liegt die Vermutung nahe, dass hier ein Bildhauer gewirkt hat, der sich an den Skulpturen Kirchner orientierte, und in den Figuren eine Verschmelzung seines eigenen gefestigten Formenrepetoires mit der Übernahme einzelner Zierelemente in der Art Kirchners schuf. Die stärkeren und eher großzügig fast schwammig ausgeführten Körperformen sowie die runden Gesichter lassen auf einen anderen Bildhauer als Kirchner schließen. Im Vergleich zu den Erdteilen, sind Juno und die Elemente jedoch graziler und eleganter vielleicht lässt dies auf einen weiteren bisher unbekannten Bildhauer schließen, der gleichfalls für Großsedlitz nachweisbar ist: Jakob Lehmann...Dieses Original steht heute im Lapidarium des Barockgarten Großsedlitz, im Garten steht eine ergänzte Kopie, (Gartengrundriss Nr. 20)...Zunächst als Landsitz erbaut, kam das Areal 1723 in den Besitz August des Starken. Er ließ es zu einer bedeutenden Anlage nach Versailler Vorbild mit terrassenartiger Struktur, Parterres, Orangerien und Wasserspielen ausbauen und feierte hier große Feste. Zerstört, verfallen und seit 1992 behutsam restauriert ist sie heute wieder als Gartenanlage erlebbar.