Kleiner flacher Teller auf Standring mit kurzem Anstieg und breiter Fahne. Ockerfarbener Scherben unter hellblauer Glasur; Verfärbungen, keine Marke. Im Spiegel asymmetrisch angelegte Blüten mit Schachtelhalm in einer mit nur wenigen Strichen angedeuteten Landschaft. Auf der Fahne Bandstreifen mit Kreuz-und Punktedekor. Der Teller ist Bestandteil der Fayence- und Zinnsammlung der 1942 enteigneten und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportierten Potsdamerin jüdischen Glaubens Lina Friedrichs (1856–1943), 1956 an das damalige Bezirksheimatmuseum überwiesen, 2008 restituiert und dem Museum zu einem großzügigen Teil als Schenkung überlassen (vgl. Deinert, Indiziengestützte Detektivarbeit, 2016). [Uta Kumlehn]