Die im 18. Jahrhundert beliebten kleinen und handlichen Rechauds waren Multifunktionsgeräte: sie waren Speisewarmhalter und Nachtlicht zugleich. Der Bouillonnapf war für Brühe, Suppe oder Brei geeignet..Der konische Untersatz hat einen profilierten Fuß und Lippenrand. Über dem Fußrand befindet sich eine querrechteckige, oben geschweifte Öffnung für das Öllämpchen (das leider verloren ist). Zwei applizierte farbige Faunsmasken dienen als Griffe und zwei spitz zulaufende reliefierte Windnasen befinden sich über den seitlichen Luftlöchern. Die Windnasen sind manganrot dekoriert. Die Gefäßwandung ist vorn und hinten je mit einem teetrinkenden Herren in chinesischer Tracht bemalt, Der Herr auf der Vorderseite raucht dazu eine lange Tonpfeife..Auf dem konischen Unterteil ist der halbkugelige Bouillonnapf mit Standring und hohem Rand aufgelegt. Der Rand ist außen mit bunten Streublumen bemalt. Der Deckel ist wie der Napf halbrund gewölbt und mit einem umlaufenden Bodenstreifen bemalt, auf dem Grashalme, Blumen und ein Gartentisch mit dekoriertem Obst stehen. Der aufgesetzte, rot bemalte Apfel dient als Deckelknauf..Das Motiv der in chinesischer Tracht gekleideten Herren geht auf den Kupferstecher Johann Esaias Nielson zurück. Sein Kupferstich ´Caffee, The und Tobac Zierathen´, (um 1750) diente dem Porzellanmaler als Vorbild.