Der Stuhl steht auf vier kantigen, sich verjüngenden Beinen. Die hinteren sind leicht gebogen und setzen sich als Stützen für die Rückenlehne fort, die dadurch eine leichte Schrägstellung nach hinten erhält. Zwischen dem abschließenden Schulterbrett und dem unteren Quersteg ist ein Brett eingesetzt, in dessen Mitte die Werkzeuge eines Handwerkers – Säge, Bohrer, Speichenrad – herausgeschnitzt sind. Die gerade Zarge, auf der der schlichte Brettsitz aufliegt, ist aus einfachen glatten Leisten gearbeitet. Die leicht gebogenen und in Schnecken endenden Armlehnen sind sowohl in die Pfosten der Rückenlehne als auch in die hoch über die Zarge hinaus geführten Vorderbeine eingezapft. Das zentrale Motiv der Rückenlehne lässt auf den ersten Besitzer des Armlehnstuhls schließen. Mit Säge, Bohrer und einem Rad mit Speichen sind die Werkzeuge eines Wagners dargestellt. Aufgrund der einfachen Konstruktion des Möbels wird es vielleicht sogar von seinem Eigentümer selbst gefertigt und nicht bei einem Schreiner in Auftrag gegeben worden sein. Leider ist nichts über seine Provenienz bekannt, doch ist davon auszugehen, dass der Sessel von einem Handwerker aus der Gegend Triers oder der Mosel gearbeitet wurde. Es ist eher unwahrscheinlich, dass ein solches Möbel weit transportiert wurde, sondern wohl stets vor Ort verblieben ist. Die einfache Konstruktion erschwert aber auch die Datierung des Sessels. Zwar ist die gebogene Armlehne, die in einer Schnecke endet, eher typisch für die Mitte des 18. Jahrhunderts, aber die geraden, kantigen Beine – ein Motiv, das charakteristisch für das späte 18. Jahrhundert ist – lassen doch an eine spätere Entstehung denken. Ebenso kann die gerade, strenge Rückenlehne Hinweise zur Datierung geben. Dabei muss bedacht werden, dass das Möbel wohl von einem Handwerker gearbeitet wurde, zu dessen Beruf zwar der Umgang mit Holz gehörte, der aber nicht über die Ausbildung eines Schreiners verfügte. Daher sollte man davon ausg