Das Foto zeigt den Großen Saal im Seekrug. Die Blickrichtung ist dieselbe wie auf der Innenraumperspektive vom Februar 1936 (vgl. AT-2016-10). Auch wenn der Architekt Gerhard Winkler (1898-1975) die Ausstattung entwarf, so stammt das Grundkonzept des Saales mit Holzständern und Balkendecke von Reinhold Mohr. Mehr noch, er war auch am Innenausbau beteiligt. So notierte Mohr am 19. März 1937 ins Bautagebuch: „Besprechung mit H. Winkler über Be- u. Entlüftungsanlage. Für oberen Saal u. unteren kleinen Saal kommen durchlochte Bleche bündig mit der Wand liegend zur Verwendung. (…) Wo nicht Lüftung dahinter schwarz gestrichenes Sperrholz. Radio über den Türen im oberen u. unteren Saal.“ Mohrs Beitrag lag also hinter den Verkleidungen. Davor inszenierte Winkler mit Sitzmöbeln des „Deutschen Heimatwerks“, Holzbalkenkronen der Fa. Günter Schulz sowie Schnitzereien von Alfred Kalkowski und Theo Bechteler ein nach außen hin als „fränkisch-bäurisch“ gepriesenes Paradestück reinsten Blut- und Boden-Stils. [Thomas Sander]