Das von der Königlichen Porzellanmanufaktur Berlin (KPM) ab etwa 1769 und bis in die 1880er Jahre produzierte, im Modellbuch unter der Nr. 341 geführte Gehäuse wird im Entwurf dem Bildhauer Stutz (Vorname unbekannt) zugeschrieben (1766/67). Das Modell für die Figur der Ewigkeit stammt höchstwahrscheinlich von Wilhelm Christian Meyer (1726-1786), der eine in Haltung und Stil verwandte Gruppe „Zeit und Ewigkeit“ hergestellt hat (Köllmann/Jarchow, 1987). Mit einigen Abwandlungen des figürlichen und ornamentalen Schmucks sowie der Farbgebung war der außerordentlich beliebte Uhrentyp ein echter Verkaufsschlager der KPM. Auch in den preußischen Schlössern stand das Modell in mehreren Ausführungen. Mitunter diente die dekorative Uhr als Geschenk des preußischen Königshauses an Verwandte oder Vertraute des Hofes. Die hier vorgestellte Uhr lässt sich laut Inventaren des 19. Jahrhunderts zuerst im Schloss Charlottenburg nachweisen. Hier befand sie sich im Neuen Flügel in der Zweiten Wohnung Friedrichs II., die später von der Fürstin Liegnitz (1800-1873), der zweiten Ehefrau von König Friedrich Wilhelm III. (1770-1840), bewohnt wurde. Zwischen 1888 und 1895 gelangte sie in das Neue Palais nach Potsdam. (Ein weiteres Exemplar befand sich im Neuen Palais, ein drittes im Damenflügel von Schloss Sanssouci.) 1945 gelangte die Uhr als Kriegsbeute in die Sowjetunion, 1959 kehrte sie nach Potsdam zurück.....Über drei eingerollten Rocaille-Füßen schwingt das Porzellangehäuse unterhalb des Zifferblattes ein. Diese Partie wird durch Akanthusblätter gebildet, die an der Vorderseite durch eine vergitterte und vergoldete Öffnung unterbrochen ist. Darüber zeigt ein kleines Loch an, dass ursprünglich an dieser Stelle eine heute verlorene Porzellanblüte oder ein Chronos-Kopf, wie bei der Uhr in Stockholm oder im Stadtmuseum Berlin, befestigt war. Als Pendant zu den an den Spitzen zartrosa gefärbten Nelken sitzt unten auf der anderen Seite ein Putto mit einem Blumensträußchen, vermutlich hielt