Aufgrund ihrer Höhe von fast drei Metern, des qualitativ hochwertig gestalteten Gehäuses und des Musikspielwerkes muss die Uhr für eine begüterte adlige oder großbürgerliche Kundschaft entstanden sein. Das Äußere ist mit Mahagoniholz furniert und im Stil des Frühklassizismus gestaltet...Der in Rahmenkonstruktion aufgebaute Kasten weist Sockel, Pendelkasten mit Tür und Uhrenkopf auf. Die Gehäuserückwand geht in einem Stück durch bis zum Aufsatz, der nach vorn abziehbar ist. Auf Höhe des Flötenwerks befindet sich in der Rückwand ein stoffbespanntes Schallloch. An der Vorderseite zieren schmale Leisten in hellem Ahornholz mit einem in Ebenholz eingelegten zarten Muster die abgesetzten Felder im Sockel und Pendelkasten sowie den inneren Rahmen der verglasten Tür am Uhrenkopf. Dieser bildet einen segmentbogigen Abschluss. Die Ecken des Pendelkastens sind eingezogen. In der Pendelkastentür befindet sich auf Höhe der Messing-Pendellinse ein rundes verglastes Fenster. Unterhalb des Gebälks wird das Gehäusemittelteil durch einen kannelierten Fries abgeschlossen. Die Tür-Innenseite ist mit hellem Holz furniert. Die Seiten des Aufsatzes sind mit Türen ausgestattet, deren Füllungen mit gelbem Stoff bespannt und einem darüber liegenden Zierblechbesatz mit antikisierender Vase und Girlande versehen sind. Im Inneren des Postaments steht auf dem Boden ein hölzerner, zweifach um 90° abgewinkelter Einsatz zur Deponierung von drei Spielwalzen...Die Uhr gehört nicht zur originalen Ausstattung der herzoglichen Wohnräume im Schloss Elisabethenburg, sondern wurde von den Meininger Museen 1963 von Arno Steiner in Meiningen für 200 Mark angekauft. Somit dient sie als stilistisch passender Ersatz für verloren gegangene Einrichtungsgegenstände im Schloss, das nach 1945 nahezu vollständig demöbliert war. Das Gehäuse wurde 2011 durch DOREKO Weimar, Heiko Koob, restauriert. Dabei wurden u.a. Fehlstellen an den Profilleisten und Ornamentstäben rekonstruiert. (S