Weder Zifferblatt noch Zeiger sind an dem reich ausgearbeiteten Möbelstück mit figürlicher Bekrönung zu erkennen, und doch verbirgt sich im Gehäuse ein Uhrwerk, das ein Flötenwerk ausgelöst hat. Beide Mechaniken befinden sich im verspiegelten Kasten des auf querrechteckigem Grundriss stehenden zweigeschossigen Gehäuses, das auf einem profilierten, auf vier Metallrollen lagernden Sockel ruht. Die beiden Kranzgesimse - das untere auskragend, das obere eingezogen – sind auf Eckpilastern gelagert, mit dazwischenliegenden Kassetten. Die Pilaster sind mit Ranken und darüber liegenden Rosetten aus vergoldeter Bronze verziert. Auf der Vorderseite des Unterkastens ist eine lorbeerumkränzte Alabasterplatte eingelassen, die nicht zur originalen Ausstattung der Uhr gehört und nachträglich angebracht wurde. Ursprünglich zierte wahrscheinlich ein Relief mit der Darstellung der Glücksgöttin Fortuna diese Stelle. Die Pilasterspiegel des Obergeschosses sind mit kannelierten Alabasterplatten belegt, die unter dem Gesims mit vergoldeten antikischen Masken abschließen. Die vordere Kassette ist verspiegelt, an den beiden Seiten befinden sich die Schallöffnungen, die mit gelber Seide neu bespannt wurden. Über dem oberen Kasten, auf einer Grundplatte aus Marmor, thront die vollplastische Sitzfigur der Urania, Muse der Astronomie und Zeitrechnung, charakterisiert durch den messingvergoldeten Sternenkranz auf ihrem Kopf und weiteren Attributen: Eine Schriftrolle in der linken Hand haltend, stützt sie sich mit der rechten Hand auf einen Himmelsglobus, der auf zwei Folianten liegt. Den Globus umspannt ein beweglicher Stundenkranz mit römischen Ziffern. Ein heute nicht mehr erhaltener Gegenstand in der rechten Hand der Urania zeigte die Stunden an. ..Stilistisch ist diese Uhr ein Beispiel frühklassizistischer Gestaltung. Für den Entwurf des Gehäuses war vermutlich der Landschaftsmaler Peter Ludwig Lütke (1759-1831), Professor der Berliner Akademie der Künste, verantw