Alexander der Große besuchte den berühmten griechischen Philosophen Diogenes in Korinth. Diogenes führte ein äußerst einfaches Leben und forderte dies auch von anderen, da in seinen Augen materieller Besitz die Freiheit einschränkte. Alexander stellte ihm einen Wunsch frei. Doch Diogenes, der eine Tonne als Wohnung nutzte, erbat sich von dem König nur, dieser möge ihm doch ein wenig aus der Sonne gehen. Das Gespräch betonen die Bildfiguren durch eine übersteigerte Körpersprache, die die Gemütsbewegung Alexanders beziehungsweise die Zurückhaltung des Diogenes symbolisiert. Der Gegensatz von Bewegung und Ruhe wird durch den Kontrast zwischen dem prächtig gekleideten Alexander und der Nacktheit des nur mit einem einfachen Tuch bedeckten Diogenes verstärkt. Gerahmt wird die zentrale Bildszene links von dem Gefolge Alexanders, das etwas zurückgeblieben ist. Rechts schließen ein Baum und ein gemauerter Torbogen die Szene ab...Diese Komposition aus dem Frühwerk des Künstlers ähnelt auffallend einem Gemälde aus Schloss Bruchsal, das Januarius Zick gemeinsam mit seinem Vater Johann ausgeführt hatte. In beiden Bildern liegt der Horizont ziemlich tief. Dies entsprach der erhöhten Anbringung der Gemälde als Raumdekorationüber einer Tür. Verwandt ist auch eine weitere Szene aus dem Leben Alexanders, die Zick in den 1780er Jahren darstellte und für die er eine Graphik als Vorlage verwendete.