Der römische Kaiser Caracalla war der älteste Sohn von Septimus Severus, dem aus Leptis Magna in der damaligen afrikanischen Provinz stammenden Begründers der severischen Dynastie. Er wurde 188 n. Chr. geboren und bereits im Alter von 11 Jahren von seinem Vater zum Mitregenten erklärt. Nach dessen Tod trat er 211 n. Chr. zusammen mit seinem Bruder Geta die Regentschaft an. Um als Alleinherrscher regieren zu können, ermordete er den verhassten Bruder noch im selben Jahr. In den folgenden Jahren ließ er auch tausende Anhänger seines Bruders verfolgen und töten. Laut den antiken Quellen war seine Herrschaft geprägt von Tyrannei und Willkür, beliebt war er ausschließlich bei seinen Soldaten. Bei den Vorbereitungen eines Feldzuges gegen die Parther wurde Caracalla im April 217 n. Chr. in Mesopotamien ermordet. Offiziell hieß der Kaiser Marcus Aurelius Severus Antonius. Seinen heute viel geläufigeren Beinamen Caracalla erhielt er aufgrund des von ihm bevorzugt getragenen keltischen Kapuzenmantels, der "Caracallus" hieß. Mit seinem Namen verbunden sind heute v.a. die Caracalla-Thermen an der Via Appia in Rom, der größten römischen Bäderanlage, die unter seiner Herrschaft im Jahr 216 n.Chr. eröffnet wurde. In seine Regierungszeit fällt auch die Verfügung der "Constitutio Antoniniana", mit der fast allen freien Reichsbewohnern das römische Bürgerrecht verliehen wurde. Im Kunstgussmuseum befindet sich ein mit 87 cm weit überlebensgroßes Gipsmodell einer Büste des Kaisers Caracalla. Die Büste ist im sog. Alleinherrscher-Typus gestaltet, von dem sich berühmte Exemplare in den Museen in Neapel und Berlin befinden. Kennzeichnend für diesen Typus, der ca. 212 - kurz nach dem Mord an seinem Bruder - aufkam, waren das eng anliegende, sich in kleinen Löckchen ringelnde Haar und der ebenso gestaltete Bart sowie die stark zusammengezogene Stirn mit zwei diagonal verlaufenden Falten. Der somit entstandene "grimmige" Gesichtsausdruck sollte die Willensstärk