Die Ausgabe einer großen Silbermünze zu 12 Denier tournois, des Gros tournois, durch Ludwig IX. (1226-1270) ab 1266 war eine folgenreiche münzgeschichtliche Neuerung. Der Gros tournois (Turnosengroschen, Turnose) verbreitete sich rasch über Frankreich hinaus und war der Anstoß zu ähnlichen Groschenmünzen andernorts. Mit dem Hundertjährigen Krieg ab 1337 ist für Frankreich eine Reihe von Münzkrisen (Höhepunkt 1417-1422) verbunden, da die Verschlechterung der Groschenmünzen gezielt als Mittel zur Kriegsfinanzierung eingesetzt wurde. Nach dem siegreichen Ende des Krieges wurde die Währung konsolidiert, ab etwa 1430 besitzt Frankreich wieder gutes Geld. Neben dem König haben bis ins 15. Jahrhundert auch noch die großen Kronvasallen (Herzöge von Bretagne und Burgund) eigene Münzen ausgegeben. Eine Sonderstellung nehmen die Münzen des formell zum Deutschen Reich gehörigen Arelats (Niederburgund), der Provence und der Päpste in Avignon (seit 1309) ein.
Frankreich. Silbermünzen
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Lothringen: René II. [164a/2]
Vorderseite: Schild Lothringens. Rückseite: Schwertarm aus einer Wolke ragend.
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Straßburg: Bistum [368b/8]
Vorderseite: Büste eines Geistlichen nach links mit Krummstab in der Linken, die Rechte erhoben. Rückseite: Engel nach links schreitend hält mit beiden Händen ein Kreuz, darunter...
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Frankreich: Ludwig IX. [397/3]
Vorderseite: Kreuz. Rückseite: Burg von Tours. Auf dem Rand Kranz von zwölf Lilien.
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Hennegau (Hainault): Johanna [169/4]
Vorderseite: Monogramm von Hainault in zwei Sternen endend. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln Mondsicheln.
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Hennegau (Hainault): Margarethe von Avesnes [169/5]
Vorderseite: Monogramm von Hainault, in den Winkeln hA, hO, ZE, FR. Rückseite: Langes Kreuz, in den Winkeln zwei Adler und zwei Löwen.
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Lothringen: René I. [164a/1]
Vorderseite: Schwert, darüber fünfgeteilter Wappenschild Anjou - Bar mit Mittelschild Lothringen. Rückseite: Lothringerkreuz.
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Metz: Johann I. von Apremont [165/18]
Vorderseite: Halbfigur des Bischofs mit Krummstab nach links. Rückseite: Kreuz, in zwei Winkeln Stern, in einem Winkel Mondsichel.
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Metz: Johann I. von Apremont [165/20]
Vorderseite: Halbfigur des Bischofs mit Krummstab nach links. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln Kugeln.
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Metz: Ademar von Monteil [165/19]
Vorderseite: Halbfigur des Bischofs mit Krummstab nach rechts. Rückseite: Kreuz, in zwei Winkeln Stern, in zwei Winkeln Mondsichel.
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Metz: Dietrich V. von Boppard [165/21]
Vorderseite: Stehender Bischof mit Krummstab in der Linken und segnend erhobener Rechten. Rückseite: Kreuz.
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Metz: Stadt [165/24]
Vorderseite: Kniender Hlg. Stephanus nach links. Links und rechts im Feld Wappenschild von Metz. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln Sterne.
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Epinal: Stadt oder Prägung des Bischofs von Metz [167/16]
Vorderseite: Kreuz, in den Winkeln zweimal Kugel, zweimal Mondsichel. Rückseite: Turm. Provenienz: Fund von Traenheim 1895
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Toul: Conrad Probus [164a/6]
Vorderseite: Büste des Bischofs mit segnender Hand nach links. Rückseite: Kreuz.
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Flandern: Grafschaft [169/10]
Vorderseite: Lilie im Mittelkreis, ringsum vier Ringel, zwei Sterne, zwei Mondsicheln. Rückseite: Kreuz, dessen Schenkel mit Bogen verbunden sind, in den Winkeln Punkte. Im äußeren Ring die...
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