Erfolgreiche und beliebte Münzen sind auch im Mittelalter außerhalb ihres Ursprungsortes nachgeahmt worden. Die Gründe sind vielfältig: Teils folgte man einfach erprobten Mustern, teils wollte man am Erfolg des Vorbildes mitverdienen und den eigenen Münzen die gleiche Verbreitung sichern, teils nahm der internationale Geldverkehr nur bestimmte Sorten an. Diese Art von Nachahmungen hielt in der Regel auch die Güte (Edelmetallgehalt) des Vorbildes ein, wie etwa die Florene des 14. Jhs. Häufig haben Nachahmungen aber auch einen kriminellen Hintergrund, wenn nur noch das Bild, nicht aber die innere Güte dem Vorbild entsprach. Einen besonderen Fall stellen die sog. pseudo-imperialen Prägungen in den Staaten der Völkerwanderungszeit dar. Einen anderen Fall bilden Beischläge in Regionen, die noch nicht an geldwirtschaftliche Verhältnisse gewöhnt sind, wie Skandinavien und die westslawischen Gebiete im 10. und 11. Jh.
Nachahmungen, Imitationen, Beischläge
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Hamburg? (Nachahmung?) [323/25]
Vorderseite: Auf Dreifach(?)-Bogen drei Kuppeltürme. Unter dem Bogen Stern. Provenienz: Sammlung Löbbecke.
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Hamburg: Stadt (Beischlag?) [324/24]
Vorderseite: Toranlage mit drei Türmen, die beiden äußeren Türme schematisiert. Im Tor Nesselblatt?. Strahlenrand.
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Stade: Heinrich der Gute [195/16]
Nachahmung des angelsächsischen Crux-Typs König Æthelreds II. Kilger, S.59 datierte die Prägung zwischen ca.1005 und 1010. Als Prägestätte kommt auch Harsefeld, der Stammsitz der Stader...
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Bardowick?: Heinrich IV.? [200/10]
Niederelbischer Agrippiner. Die Datierung folgt Kilger, S.64. Rückseite: Entstellter Andernacher Kirchentyp.
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Bardowick?: Heinrich IV. oder Heinrich V.? [200/18]
Datierung nach Kilger, S.64. Vorderseite: Kreuz. Rückseite: Entstellter Andernacher Kirchentyp. In der Mitte Stern zwischen zwei Ringeln. Provenienz: Auktion Cahn, Frankfurt 1910.
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Bardowick?: Heinrich V.? [200/9]
Niederelbischer Agrippiner. Datierung nach Kilger, S.64. Vorderseite: Kreuz. Rückseite: Entstellter Andernacher Kirchentyp. Torbogen umgeben von zwei Sternchen.
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Sachsen: Heinrich der Löwe [200/20]
Niederelbischer Agrippiner. Vorderseite: Kreuz, in den Winkeln Ringel. Rückseite: Entstellte Kirche. Provenienz: Fund von Bardowick, aus Sammlung Noeske, Bergedorf.
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Sachsen: Heinrich der Löwe [200/21]
Niederelbischer Agrippiner. Vorderseite: Kreuz mit Ringeln in den Winkeln. Rückseite: Entstellte Kirche. Provenienz: Fund von Bardowick, aus Sammlung Noeske, Bergedorf.
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Sachsen: Heinrich der Löwe [200/28]
Niederelbischer Agrippiner. Vorderseite: Kreuz mit Ringeln in den Winkeln. Rückseite: Entstellte Kirche. Provenienz: Fund von Bardowick, aus Sammlung Noeske, Bergedorf.
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Sachsen: Billunger, Bernhard I. (Beischlag?) [195/21]
Es handelt sich wohl um den Beischlag einer Münze Bernhards I. von Lüneburg. Ob Lüneburg die Münzstätte war, ist umstritten. Kilger, S.65f. datierte die Prägung Herzog Bernhards I., die als...
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Braunschweig: Stadt (Imitation) [231/26]
Dass es sich bei dem Stück um den Nachguss eines Braunschweiger Pfennigs handelt, geht aus dem mit 3,61 g um das Mehrfache größere Gewicht und aus dem erhöhten Rand hervor. Vorderseite:...
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Otto-Adelheid-Pfennig (Eilhard-Typ) [261a/21]
Menadier las den Namen eines sächsischen Grafen Eilard. Doch dürft es sich um eine Nachahmung der Otto-Adelheid-Pfennige mit verderbten Legenden aus der Harzregion handeln. Vorderseite:...
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Otto-Adelheid-Pfennig (Eilhard-Typ) [213a/40]
Menadier las den Namen eines sächsischen Grafen Eilard. Doch dürft es sich um eine Nachahmung der Otto-Adelheid-Pfennige mit verderbten Legenden aus der Harzregion handeln. Vorderseite:...
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Otto-Adelheid-Pfennig (Eilhard-Typ) [261a/22]
Menadier las den Namen eines sächsischen Grafen Eilard. Doch dürft es sich um eine Nachahmung der Otto-Adelheid-Pfennige mit verderbten Legenden aus der Harzregion handeln. Vorderseite:...
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Otto-Adelheid-Pfennig (Nachprägung?) [213a/11]
Ob das Stück tatsächlich aus dem Fund von Mosgau stammt, wie auf dem Unterlagszettel angegeben, bleibt unsicher. Es handelt sich wohl um ein jüngeres Stück. Der Fund von Mosgau muss wohl...
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Otto-Adelheid-Pfennig (slawische Imitation?) [213a/12]
Vorderseite: Kirchengebäude. Links drei Punkte. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln OOAD. Provenienz: Fund von Mosgau.
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Otto-Adelheid-Pfennig (Nachprägung) [212a/37]
Vorderseite: Kirchengebäude. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln Kugeln. Provenienz: Fund Leissower Mühle.
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Otto-Adelheid-Pfennig (Nachprägung) [212b/3]
Vorderseite: Kirchengebäude, links Punkt, rechts Ringel. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln ODDO.
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Otto-Adelheid-Pfennig (Nachprägung) [212a/15]
Vorderseite: Kirchengebäude, links M, rechts Punkt. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln ODDO. Provenienz: Fund Leissower Mühle.
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Otto-Adelheid-Pfennig (Nachprägung) [212a/36]
Vorderseite: Kirchengebäude. Rückseite: Kreuz, in den Winkeln ODDO, links Kugel, rechts Mondsichel. Provenienz: Fund Leissower Mühle.
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