Erfolgreiche und beliebte Münzen sind auch im Mittelalter außerhalb ihres Ursprungsortes nachgeahmt worden. Die Gründe sind vielfältig: Teils folgte man einfach erprobten Mustern, teils wollte man am Erfolg des Vorbildes mitverdienen und den eigenen Münzen die gleiche Verbreitung sichern, teils nahm der internationale Geldverkehr nur bestimmte Sorten an. Diese Art von Nachahmungen hielt in der Regel auch die Güte (Edelmetallgehalt) des Vorbildes ein, wie etwa die Florene des 14. Jhs. Häufig haben Nachahmungen aber auch einen kriminellen Hintergrund, wenn nur noch das Bild, nicht aber die innere Güte dem Vorbild entsprach. Einen besonderen Fall stellen die sog. pseudo-imperialen Prägungen in den Staaten der Völkerwanderungszeit dar. Einen anderen Fall bilden Beischläge in Regionen, die noch nicht an geldwirtschaftliche Verhältnisse gewöhnt sind, wie Skandinavien und die westslawischen Gebiete im 10. und 11. Jh.
en
Herzog Anton Ulrich-Museum
Nachahmungen, Imitationen, Beischläge
Nachahmungen, Imitationen, Beischläge
-
Sachsen: Billunger, Bernhard II.? [196a/31]
Kilger, S.54 datierte diese stilisierte Nachahmung englischer Pennies in die Zeit zwischen ca.1010 und 1020. Die Zuweisung an Herzog Bernhard II. und die Münzstätte Jever ist...
-
Sachsen: Billunger, Bernhard II. (Nachahmung aus Pommern?) [196a/20]
Kilger, S.54 datierte die Prägung zwischen ca.1040 und 1060 und nahm Jever als Münzstätte an. Nach Ilisch, Jever, S.66 handelt es sich aber um eine in Pommern zwischen 1035 und 1040...
-
Diepholz: Edelherrschaft [191a/18]
Blaffert oder Pfennig nach dem Vorbild des wendischen Münzvereins. Vorderseite: Zweigeteilter Schild, oben Löwe nach rechts schreitend, unten Adler. Strahlenrand.
-
Bremen: Erzbistum oder Verden: Bistum? [195/8]
In der Sammlung des HAUM entsprechend Engelke unter Verden eingeordnet. Als Vorbild könnte der Bremer Brakteat des Erzbischofs Siegfried v. Anhalt (1179-1184) gedient haben. Doch ist es...
[Last update: ]