Seit etwa 1610 kam es in Deutschland zu einer schleichenden Münzverschlechterung, die in den Jahren 1619 bis 1622 ihren Höhepunkt erreichte. Dabei wurden die guthaltigeren und schweren Münzen aus dem Geldverkehr 'ausgekippt', umgeprägt und mit geringerem Gewicht wieder in den Verkehr gebracht. Die Jahre 1619-1622 werden daher als Zeit der Kipper und Wipper bzw. erste Kipperzeit bezeichnet. Hauptsächliche Kippermünzsorten sind Groschen (1/24 Taler), Doppelschilling (1/16 Taler) und Zwölfkreuzer- / Viergroschenstücke (1/6 Taler, 'Schreckenberger'). Der Taler wurde - mit Ausnahme Sachsens - allgemein aus der Münzverschlechterung herausgehalten. Ab 1623 wurden die Kippermünzen verboten und eingeschmolzen. In Norddeutschland sind die besseren Doppelschillinge mit Gegenstempeln (Kontermarken) versehen und übergangsweise abgewertet im Verkehr geblieben. Für Pfennigmünzen ist in der Kipperzeit erstmals in größerem Umfang Kupfer als Münzmetall verwendet worden.
Münzen der Kipperzeit
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Anhalt: Fürstentum [18236423]
Vorderseite: Gespaltener Schild, perlkreisförmig. Rückseite: B zwischen zwei Rauten im Perlkreis.
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Anhalt: Fürstentum [18236424]
Vorderseite: Gespaltener deutscher Schild im Perlkreis. Rückseite: G mit innerer Lilienspitze im Perlkreis.
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Anhalt: Fürstentum [18236425]
Eine zeitgenössische Fälschung? Vorderseite: Gespaltener Schild, eingebogen, herum 16-1-2 (statt 1621).
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Anhalt: Fürstentum [18236426]
Vorderseite: Gespaltener Schild unter Fürstenhut. Rückseite: Reichsapfel mit Wertzahl 24. Ausgebrochen: Teile der Münze oder Medaille sind ausgebrochen (d.h. ohne Spuren einer mechanischen...
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Barby: Grafschaft [18236433]
Vorderseite: Gevierter Schild, gekrönt und außen verziert. Rückseite: Reichsadler mit Reichsapfel, darin die Wertzahl 4.
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Barby: Grafschaft [18236434]
Vorderseite: Gevierter Schild, gektönt und außen verziert. Rückseite: Reichadler mit Reichsapfel, darin Wertzahl 12.
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Barby: Grafschaft [18236435]
Vorderseite: Gevierter Schild, gekrönt, oben mit Voluten verziert. Rückseite: Reichsapfel mit Wertzahl 24.
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Barby: Grafschaft [18236436]
Vorderseite: Gevierter Schild, gekrönt, oben mit zwei Bögen. Rückseite: Reichsapfel mit Wertzahl 24.
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Barby: Grafschaft [18236437]
Das Münzzeichen Kleeblatt am Stengel kann bisher keiner Person zugeordnet werden. Vorderseite: Gevierter Schild, gekrönt. Rückseite: DS (ligiert). Oben das Münzzeichen Kleeblatt am Stengel.
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Barby: Grafschaft [18236438]
Vorderseite: Gevierter Schild, verziert, zwischen Sternen, darüber Krone zwischen Punkten. Rückseite: Verziertes Spitzquadrat, darin Wertzahl 3 mit Punkt, darüber I6-ZI.
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Barby: Grafschaft [18236439]
Vorderseite: Gevierter Schild, leicht eingebogen, zwischen Sternen, darüber Krone zwischen Sternen. Rückseite: Verziertes Spitzquadrat, darin Wertzahl 3, darüber 16-Z1.
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Barby: Grafschaft [18236440]
Vorderseite: Gevierter Schild zwischen Sternen, darüber Krone zwischen Punkten. Rückseite: Wertangabe und Jahreszahl in vier Zeilen.
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Barby: Grafschaft [18236441]
Vorderseite: Gevierter Schild, in der Mitte ein kleiner Kreis.
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Barby: Grafschaft [18236442]
Vorderseite: Wappen (Rose) zwischen Z-I, darüber Krone zwischen Punkten.
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Goslar: Stadt [18236443]
Vorderseite: Nach links blickender Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Rückseite: Reichsadler mit Reichsapfel, darin Wertzahl 1Z.
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Goslar: Stadt [18236444]
'Wegen der Ähnlichkeit mit den gesicherten Goslarer Schreckenbergern ist das Stück hier aufgenommen, auch wenn der Goslarer Ursprung nicht gesichert ist.' So Buck - Büttner - Kluge (1995)...
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Goslar: Stadt [18236445]
Vorderseite: Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Rückseite: Reichsapfel mit Wertzahl Z4.
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Goslar: Stadt [18236446]
Vorderseite: Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Rückseite: Reichsapfel, darin Wertzahl Z4.
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Goslar: Stadt [18236447]
Vorderseite: Adler mit ausgebreiteten Schwingen. Rückseite: Reichsapfel, darin Wertzahl Z4.
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Goslar: Stadt [18236448]
Die Datierung dieses Stücks ohne Jahr auf 1619 und nicht später ist anzunehmen, da Kaiser Matthias schon am 20.3.1619 gestorben ist [Buck - Büttner - Kluge (1995) 240 mit...
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