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Deutsches Landwirtschaftsmuseum Hohenheim Flachs & Spinnen & Spinnrad

Flachs & Spinnen & Spinnrad

Hier werden die Exponate zum Thema Flachs und Spinnen / Spinnräder zusammengefasst

[ 2 Objects ]

Flachshechelstuhl mit einem Kamme von Greiner in Nagold

Göriz (1845), S. 163: "Nr. 163. 165. 166 [HMS_0166]. Flachshechelstühle mit je einem Kamme von Greiner in Nagold. Zeit der Erwerbung wie von Nr. 162. Sie reihen sich an diese Hechel an." "Nr. 162 [HMS_0162]. Flachshechelstuhl mit einem Kamme von Greiner in Nagold. Zur Zeit der Direktion von Schwerz von dem Verfertiger angekauft und bei Gründung der Modellsammlung in dieser aufgestellt. Diese Hechel ist gleich den Englischen Hecheln aus langen, vierkantigen, glatten, spitz zu laufenden stählernen Zähnen zusammengesetzt, welch letztere, sämmtlich in einerlei sehr genaue diagonale Richtung gestellt, durch vollkommene Reinheit, so wie durch ihre vorzügliche Dauer und Federkraft sich auszeichnen. Dieses sind ihre Vorzüge; dagegen hat die Stärke und die viereckige Form der Zähne und ihre weite Entfernung von einander zur Folge, daß der zu hechelnde Flachs leicht bricht, und daß deshalb bei diesen Hecheln mehr als bei andern in das Abwerg fällt. Nur die Stuhlfläche mit dem Kamm ist erhalten.

Leinklapper aus der Hohenheimer Gegend / Hohenheimer Modell

Göriz (1845), S. 128: "Nr. 145. Leinsamen-Putzmaschine, Leinklapper aus der Hohenheimer Gegend. Modell fünfmal verjüngt; die Löcher in dem Bleche haben ihre wirkliche Größe. Ohne Zweifel in den Jahren 1828-31, in der Modellsammlung aufgestellt. Die auf dem obersten Theil des Blechbodens befindlichen runden Löcher dienen zur Abscheidung des kleineren Unkrautsamens und des Staubes; die folgenden kleineren ovalen Löcher zur Abscheidung des Leindotters. Durch die auf dem unteren Theile befindlichen großen ovalen Löcher fällt der Leinsamen selbst. Die gröbere Beimischung fällt am Ende des Bleches zu Boden. Die hölzernen Hämmer haben den Zweck, der ganzen Maschine eine zitternde Bewegung mitzutheilen, in Folge welcher die Körner nicht nur gleichmäßig aus dem Kasten heraustreten, sondern auch, ohne sich irgendwo ansammeln zu können, beständig gerüttelt werden. In Pfarrer Mayer's pragmatischer Geschichte von Kupferzell, Nürnberg 1773 kommt eine Abbildung und Beschreibung dieses auch im Hohenlohischen üblichen Geräthes. Ebenso kommt eine Abbildung in Zeller's landw. Maschinen, wo auch einige historische Notizen darüber sind." Mayer (1773), S. 112 und Tab IV: "Das Worffen und Reinigen nimmt also die Zeit eines ganzen Tages hinweg , diesen Aufwand der Zeit zu verringern , viele Arbeit und Mühe zu erspahren , hat nun ihr Nachdenken ein Mittel erfunden, oder von andern erborget. Unsre Bauren haben nunmehro seit mehrern Jahren gewisse Puzmühlen, die sie mit der Hand führen, und durch welche sie in sehr weniger Zeit, und nit sehr weniger Mühe ihr Getraide auf das allerbeſte zu reinigen, im Stand sind. Ich achte diese Mühle würdig, sie jedem Landwirthe zu empfehlen; ich lege sie dahero im Risse hier bey, und füge einen andern [Taf. IV] von einer Puze, womit sie auch die Leinsaat auf das allerbeste von allem Unkraut und Unrath reinigen, noch an." Zeller (1838), S. 61 - 62: „Leinsamen-Putzmaschine. Tab. VII. Fig. XIX. Ein in Süddeutschland schon längst einheimisches Werkzeug, als dessen Erfinder ein Blinder, Namens Konrad Rudensol von Spöck am Rhein (Landamts Karlsruhe), mit […] dem Bemerken aufgeführt wird, daß sie schon 40 Jahre lang dort gebraucht werde. Uebrigens gibt schon der bekannte Pfarrer Mayer von Kupferzell die Beschreibung derselben Maschine. Für ihr Alter spricht auch ihre beinahe allgemeine Verbreitung und wenn sie sich je in einem Orte nicht vorfindet, weil vielleicht nur wenig Flachs gebaut wird, so ziehen sich Arbeiter, welche sie an Tragbändern auf dem Rücken tragen, wie die Tyroler rc. mit ihren Krauthobeln, dahin, um ihre Dienste damit anzubieten. Die wesentliche Einrichtung dieser Putzmaschine besteht darin, daß der in einen Füllkopf gebrachte Samen durch die Erschütterung der auf das Gestell fallenden Hämmer sich nach und nach auf einer schiefen Bahn aus Sturzblech fortzuziehen veranlaßt wird, in welcher sich Oeffnungen verschiedener Größe, runde und länglichte, von der des vollkommenen Samenkorns jedoch nur am untern Theile des Bodens, befinden. Bis die Samenkörner durch das Nachrutschen in Folge der anhaltenden Erschütterung der Maschine hieher gelangen, haben sich die kleinern unvollkommnen Körner oder andern fremdartigen Sämereien in den auf ihrer Bahn gelegenen entsprechenden Oeffnungen durchgezogen, wogegen die vollkommenen nur durch die größern, unten eingeschlagenen Löcher gelangen können, und hier in dem untergehängten Tuche aufgefaßt werden. In einer Stunde lassen sich 2 badische Tester des unreinsten Leinsamens auskleppern und an Arbeitslohn bezahlt man gewöhnlich 2 kr. pr. Sester. […]“ König (1847), S. 42 und Taf. 29, Fig. 196: "Leinsamen-Putzmaschine: Fig. 196. Die wesentliche Einrichtung dieser Putzmaschine besteht darin, daß der in einen Füllkopf gebrachte Samen durch die Erschütterung der auf das Gestell fallenden Hämmer sich nach und nach auf einer schiefen Bahn aus Sturzblech fortzuziehen veranlaßt wird, in welcher sich Oeffnungen verschiedener Größe, runde und länglichte, von der des vollkommenen Samenkorns jedoch nur am untern Theile des Bodens befinden. Bis die Samenkörner durch das Nachrutschen in Folge der anhaltenden Erschütterung der Maschine hieher gelangen, haben sich die kleineren unvollkommenen Körner oder andere fremdartige Sämereien in den auf ihrer Bahn gelegenen entsprechenden Oeffnungen durchgezogen, wogegen die vollkommenen nur durch die größern, unten eingeschlagenen Löcher gelangen können und hier in dem untergehängten Tuche aufgefaßt werden. Diese Art von Leinputzmaschinen ist ein schon längst eingeführtes Geräthe, indem schon früher der bekannte Pfarrer Majer von Kupferzell in seinem Lehrbuch der pragmatischen Geschichte der Landwirthschaft des Hohenlohe - Schilling - fürstlichen Amtes Kupferzell, Nürnberg 1773, dieselben in Erwähnung bringt."

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