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Haus Coburg | Städtische Galerie Delmenhorst Delmenhorst

Delmenhorst

Hermine David in gelber Jacke

1909 malt Fritz Stuckenberg das Portrait „Hermine David in gelber Jacke“. Das in Paris entstandene hochformatige Gemälde zeigt nach rechts gewendet die 23-jährige Künstlerkollegin. Die Andeutung einer braunen Rückenlehne ist zu erkennen; es scheint als habe Hermine David ihren rechten Arm locker darübergelegt. Ihr Kopf im Dreiviertelprofil ist geneigt, der Blick ist niedergeschlagen. Auffallend lebendig, bis in ein Smaragdgrün hinein schillernd ist das Haar der jungen Frau dargestellt. Sie trägt einen leuchtend gelben Mantel mit einem dunkelblauen Kragen, darunter weißen Stoff. Das Licht kommt von links; ein Glanz streift über ihr Haupt. Ein Schimmer, der sich nur andeutungsweise im sonst eher fahlen Gesicht der Dargestellten fortsetzt. Dort ist es das zarte Rosa auf den hohen Wangen, das einen Hauch munteren Lebens über ihr Antlitz huschen lässt. Es gibt eine Reihe von Zeitzeug:innenberichten, die Hermine Davids Erscheinung, ihre Physiognomie, ihren Habitus und ihre Ausstrahlung beschreiben, eine Vielzahl von Portraitzeichnungen- und gemälden aus der Hand anderer Künstler:innen, vor allem aber auch Schwarzweißfotografien. Sie erlauben es, Aussagen darüber zu treffen, in welchem Maße es Fritz Stuckenberg bei seinem Bildnis um Portraitähnlichkeit ging. Bezeichnender Weise verzichtet er auf einen Blickwechsel der Dargestellten mit dem Betrachter:in, und damit auf die Darstellung ihrer großen, markanten Augen. Vor allem ringt er um eine malerische Auffassung ihrer schmalen, langen Nase und die rot geschminkten Lippen. In der oberen, rechten Bildecke signierte Stuckenberg sein Werk.

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