Das Konvolut von 311 Zeichnungen zu Goethes Reineke Fuchs von Joachim Dunkel wurde 1995 vom Freien Deutschen Hochstift erworben. Der Berliner Bildhauer und Grafiker Joachim Dunkel widmete sich über einen Zeitraum von über 20 Jahren immer wieder dem Goetheschen Versepos. Die ersten Zeichnungen entstanden 1969, die jüngsten sind von 1992. Im Jahr 1987 erschien eine bibliophile Ausgabe mit 95 faksimilierten Zeichnungen, begleitet von den jeweiligen Textstellen aus dem Epos, die den Höhepunkt von Dunkels Reineke-Illustration bildet. Bis auf eine Zeichnung sind alle Originale der Buchausgabe im Konvolut enthalten. Für Dunkel bildet Goethes Text die Ausgangsbasis für die eigene, freie Assoziation. Die Tierfiguren des Textes werden bei Dunkel zu menschlichen Figuren mit Tierköpfen, die durch ihre Nacktheit und Dunkels kräftigen, skizzenhaften Duktus bestialisch wirken, ganz im Gegensatz zu den possierlichen Tiergestalten, wie man sie beispielsweise aus den Reineke-Fuchs-Illustrationen von Ramberg kennt.
Joachim Dunkel - Reineke Fuchs
Links König Nobel sitzend, rechts neben ihm lagernd seine Frau die Königin, vor ihnen weitere kleinere Tiere. Verso ein Mann mit erhobenem Messer und die kopflose Henne Kratzefuß (Erster Gesang). Bezeichnet: Verso "27/11".
Links Bellyn der Widder, rechts König Nobel, im Vordergrund das Haupt des toten Hasen Lampe. Bezeichnet: Unten rechts "JD. 74 / 19.4", verso "16/6".
Reineke Fuchs als Büßender in gebückter Haltung, umlaufend der Text der entsprechenden Stelle: " ’ Weh mir!’ sagte Reineke drauf, / o wär’ ich gestorben! / Höret mich an, und / wie es sich findet / so mag es ge- / schehen. / Bin ich schul / dig, so tötet mich / gleich, ich werde doch...". Bezeichnet: Unten rechts "J.D 85", verso "28/8", "13 c 300,-".
Blatt durch horizontale Linie geteilt. Oben Versammlung der Tiere am Hof König Nobels. Unten ein Reiter flankiert von zwei stehenden Figuren. Bezeichnet: Verso "27/2".
Links eine hockende Meerkatze, daneben stehend ein rattenartiges Tier. Bezeichnet: Verso "2/2". Erschienen in: Joachim Dunkel. Zeichnungen zu "Reineke Fuchs" von Johann Wolfgang von Goethe, Berlin 1987, S. 201. (Anhang)
In einem angedeutetem Rahmen der aufrecht stehende Minotaurus (Motivzugabe Joachim Dunkels), einen Arm aufgestützt, den anderen Arm in die Hüfte gestemmt. Bezeichnet: Unten rechts "J.D. 84", verso "28/9", "13 b 300,-".
Links Reineke am Galgen, rechts der Minotaurus (Motivzugabe Joachim Dunkels), umstehend weitere Tiere. Bezeichnet: Unten rechts "J D 91", verso "25/4".
König Nobel, Braun der Bär und ein weiteres kleines Tier mit Goldsäcken, ein viertes Tier vom rechten Rand angeschnitten. Verso Skizzen von Tieren mit Goldsäcken um König Nobel gruppiert. Bezeichnet: Verso "3/9".
Im Zentrum König Nobel auf seinem Thron, links hinter ihm auf einem Podest stehend als Wächter in Rüstung und mit Speer der Vogel (Motivzugabe Joachim Dunkels). Verso Skizze König Nobels. Bezeichnet: Verso "4/12".
Links zwei Studien König Nobels, rechts eine durchgestrichene Skizze Isegrims. Verso Studie König Nobels mit erhobener Faust. Links hinter ihm Reineke Fuchs und ein weiteres Tier. Rechts eine durchgestrichene Skizze Isegrims. Bezeichnet: Verso "21/2".
Links Merkenau die Krähe sich über den scheinbar toten Reineke beugend, der bäuchlings auf dem Boden liegt. Rechts Merkenaus Frau mit weit ausgebreiteten Flügeln. Bezeichnet: Unten rechts "J.D.75", verso "1/65". Erschienen in: Joachim Dunkel. Zeichnungen zu "Reineke Fuchs" von Johann Wolfgang von Goethe, Berlin 1987, S. 135.
Rechts König Nobel auf seinem Thron. Von links tritt mit tiefer Verbeugung Isegrim heran, in der Rechten den Hut, mit der Linken gestikulierend. Bezeichnet: Unten rechts "J.D 81", verso "1/6". Erschienen in: Joachim Dunkel. Zeichnungen zu "Reineke Fuchs" von Johann Wolfgang von Goethe, Berlin 1987, S. 17.
Fünf Studienköpfe des König Nobel. Bezeichnet: Verso "2/3". Erschienen in: Joachim Dunkel. Zeichnungen zu "Reineke Fuchs" von Johann Wolfgang von Goethe, Berlin 1987, S. 204. (Anhang)
Links König Nobel auf seinem Thron, rechts im Vordergrund das klagende Kaninchen. Im Hintergrund links die Königin, rechts Braun der Bär. Am unteren Bildrand mittig der Vogel (Motivzugabe Joachim Dunkels). Bezeichnet: Unten rechts "J. D. 75", verso "17/1".
Links Reineke vor einem Galgen stehend, den Strick bereits um den Hals. Auf dem Galgen der Minotaurus (Motivzugabe Joachim Dunkels) als Scherge. Rechts König Nobel, mittig im Hintergrund der Bellyn der Widder. Bezeichnet: Unten rechts "J.D 69", verso "25/8", "R. F. C 809".
Reineke packt Lampe den Hasen von hinten an den Ohren. Dieser schreit vor Schmerz. Bezeichnet: Verso "6/4".
Reineke Fuchs sich duckend, mit Degen in der rechten und Schild in der linken Hand. Bezeichnet: Unten rechts "JD 87", verso "23/1".
Braun der Bär auf dem Bauch am Boden liegend. Links der Minotaurus (Motivzugabe Joachim Dunkels), der Braun mit einem Messer ein Stück Fell für Reinekes Pilger-Ränzel herausschneidet. Bezeichnet: Verso "1/46". Erschienen in: Joachim Dunkel. Zeichnungen zu "Reineke Fuchs" von Johann Wolfgang von Goethe, Berlin 1987, S. 97.
Links das geschlachtete Schwein, das Reineke und Isegrim stehlen wollen, kopfüber hängend. Rechts daneben drei bellende Hunde, das Schwein bewachend. Bezeichnet: Unten rechts "J.D. 73", verso "1/21". Erschienen in: Joachim Dunkel. Zeichnungen zu "Reineke Fuchs" von Johann Wolfgang von Goethe, Berlin 1987, S. 47.
Links König Nobel den Arm in Richtung Reineke Fuchs ausgestreckt, der rechts in leicht gebückter Haltung steht. Bezeichnet: Verso "28/2".
Am Boden liegt das getötete Kalb, Reineke links mit der Hand auf das Tier weisend, rechts König Nobel und Isegrim der Wolf ihm aufmerksam lauschend. Rechts im Hintergrund der Vogel (Motivzugabe Joachim Dunkels). Bezeichnet: Unten rechts "J.D. 75", verso "1/86". Erschienen in: Joachim Dunkel. Zeichnungen zu "Reineke Fuchs" von Johann Wolfgang von Goethe, Berlin 1987, S. 177.
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