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Freilichtmuseum Roscheider Hof Schulhaus

Schulhaus

Schulhaus aus Würrich

Das ehemalige Schulhaus aus Würrich wurde 1996 von Mitarbeitern des Freilichtmuseums an seinem Standort in Würrich (Rhein-Hunsrück-Kreis) abgebaut und wird zur Zeit im Hunsrückweiler des Museums wieder aufgebaut. Am 14. Mai 2000 konnte das Richtfest gefeiert werden. Danach diente das Haus zur Demonstration des Fachwerkbaus und für entsprechende Schulklassenprojekte. Die für Schulklassen zu gefährlichen Arbeiten in den oberen Stockwerken wurden 2007 durch Museumsmitarbeiter und Fachfirmen durchgeführt und das Haus 2008 ausgestattet und für das Publikum geöffnet. Da es keine Bilder oder genaue Beschreibungen vom Aussehen von Schulräumen im späten 17. Jahrhundert gibt, war es nicht möglich, einen Schulraum aus dieser Zeit zu rekonstruieren. Im Untergeschoss befindet sich eine Ausstellung zum Thema Schule, im Obergeschoss eine Ausstellung zum Thema "Konservierung von Lebensmitteln". Aus der Chronik von Belg und Würrich, die Herr Willy Wagner zusammengestellt und 1996 veröffentlicht hat, geht hervor, dass es in Würrich wahrscheinlich schon um 1700 eine Schule gegeben hat. Das Datum der Schulgründung ist nicht gesichert, aber es gibt einen guten Anhaltspunkt: aus den 30er Jahren des 18. Jahrhunderts ist ein Rechenbuch erhalten, das ein Würricher Lehrer geschrieben hat. Ein solches Buch dürfte mit Sicherheit nicht gerade in den Anfangsjahren einer neugegründeten Elementarschule geschrieben worden sein, so daß man davon ausgehen kann, daß die Schule zu diesem Zeitpunkt bereits einige Zeit bestanden hatte. Einen weiteren Hinweis liefert das Alter des Gebäudes selbst. Beim Abbau des Schulhauses wurden vom Dendrolabor Dr. Sibylle Bauer in Trier einige Holzproben geborgen, von denen sieben analysiert werden konnten. Sie dokumentieren drei verschiedene Bauetappen des Schulhauses. Der älteste Teil des Hauses ist das Erdgeschoß des Wohnteils - auf dem unteren Foto der rechte Gebäudeteil einschließlich der Haustür. Das Holz des Fachwerks wurde im Frühjahr 1680 geschlagen und grün verbaut, wie es damals üblich war. Wenn man davon ausgeht, daß das Gebäude von Anfang an als Schule vorgesehen war, läßt sich also die Schulgründung auf die 80er Jahre des 17. Jahrhunderts datieren. Die Schule war ursprünglich ein einstöckiges Gebäude, das gleichzeitig als Lehrerwohnung diente. Generell waren zu dieser Zeit im Hunsrück noch keine zweistöckigen Häuser zu finden. Der Grundriß des Gebäudes weicht von dem auf dem Vorderen Hunsrück weit verbreiteten Schema ab. Während der Hausgang normalerweise auf die Küche zuläuft, befindet sich dort in diesem Falle die Stube der Lehrerfamilie, die bis ins Jahr 1840 gleichzeitig die Schulstube war. Im Jahr 1836 wurden hier auf einer Fläche von gut 25 Quadratmetern siebzig Kinder der Dörfer Würrich, Belg und Altlay unterrichtet. Die Erweiterung auf seinen jetzigen Umfang erfuhr das Haus im 18. Jahrhundert, wie der Urkataster von 1830 belegt. Die dendrochronologische Analyse ergab, daß das Holz des ersten Stocks des Wohnteils 1760 im Winter geschlagen und wiederum saftfrisch, also im folgenden Frühjahr, verbaut wurde. Die Lehrerwohnung wurde durch die Erweiterung um Kammern im ersten Stock und einen Schüttboden unter dem Dach vergrößert, zusätzlich erhielt das Haus einen Wirtschaftsteil - auf dem unteren Foto der linke Teil des Gebäudes mit der Toreinfahrt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Unterricht aber weiter in der Stube des Lehrers abgehalten. Erst als dies aufgrund der steigenden Schülerzahlen nicht mehr praktikabel war - 1840 berichtete der damalige Schulmeister, daß er 70 Schüler in dem kleinen Raum zu unterrichten habe - wurde ein neuer Schulraum gebaut und das alte Schulhaus diente von da an ausschließlich als Lehrerwohnung. Aus dieser Zeit ist durch die dendrochronologische Analyse ein größerer Umbau dokumentiert: das Holz der Bundwand zwischen Stall und Scheune wurde im Jahr 1860 nach der Vegetationsphase geschlagen und im Frühjahr 1861 verbaut. Dabei war der Bauzustand des Gebäudes immer wieder recht schlecht, wie durch verschiedene Dokumente belegt ist, die bis in das Jahr 1822 zurückreichen - seit diesem Zeitpunkt wurden die Gemeindeakten im Staatsarchiv in Koblenz aufbewahrt. Schließlich wurde das Haus verkauft und war noch bis etwa 1950 bewohnt. Danach stand es über vierzig Jahre leer. Schon 1977 hatte es der Gründer unseres Museums, Prof. Rolf Robischon, fotografiert und für die Umsetzung ins Freilichtmuseum vorgesehen. Am alten Standort war das Fachwerkhaus zuletzt vollständig mit Schiefer verkleidet. Im Museum soll das Haus jedoch so wieder aufgebaut werden, wie es sich um 1830 präsentierte. Während in der Ausstellung im Hauptgebäude des Roscheider Hofes ein Klassenzimmer aus der Zeit vor etwa hundert Jahren zu besichtigen ist, soll hier im Würricher Schulhaus zu sehen sein, wie vor mehr als 170 Jahren in unserer Gegend Schule gehalten wurde.

Dänischer Regulier-Säulenofen

Im Schulgebäude des Hunsrückweilers steht im Klassenzimmer ein leicht beschädigter Regulier-Säulenofen (Leuchtofen) der dänischen Firma M. Hess (Eisenwerke) aus Vejle (in Jütland). Der mittlere Teil der dreiteiligen Säule ist an seinem unteren Ende leicht beschädigt, sodass der Ofen nicht funktionsfähig ist. Die Säule ist nicht mit einzelnen Zügen unterteilt. Der Kaminanschluss ist etwas unterhalb des geschlossenen oberen Endes der Säule, sodass sich dort etwas die heiße Abluft sammeln und den Raum etwas zusätzlich erwärmen kann. Das Kapitell mit Formen eines nordischen Flechtmusters einschließlich den dazugehörigen Tierdarstellungen gestaltet. Die Säule ist im mittleren Segment beschädigt, sodass der Ofen allein deshalb derzeit nicht in Betrieb genommen werden kann. Der untere Teil steht auf künstlerisch gestalteten Füßen. Auf diesen befindet sich ein Ring, der den Aschekasten umfasst. Der Aschekasten ist herausziehbar. An diesem befindet sich eine Rosette, mit der die Luftzufuhr geregelt werden konnte. Die Etage um dem Aschenkasten ist mit mittelalterlichem Mustern geschmückt. Im Segment darüber liegt der Feuerraum. An Schamottresten ist erkennbar, dass dieser fürher einmal mit Schamotte ausgekleidet war. Im Inneren befindet sich zwischen Feuerraum und Aschekasten ein einfacher Rost. Der Feuerraum ist durch eine kunstvoll verzierte untere und obere Feuertür zugänglich. An der unteren Tür befinden sich 4 Glimmerfenster, durch die das Feuer beobachtet werden konnte. Hersteller des Ofens war die Firma CM Hess 'Fabrikker A / S war eine Eisengießerei und eine Fabrik, in der Öfen, Badewannen, Türen und Fenster usw. hergestellt wurden. Die Firma wurde 1876 gegründet, indem eine kleinere Gießerei übernommen wurde. Die Firma war für ihre geschmackvoll eingerichtete bekannt Kachelöfen in Gusseisen berühmt. Diese wurden ursprünglich im historistischen Stil, später vereinfacht im Stil des Neoklassizismus dekoriert. In der Nachkriegszeit wurden auch Ölöfen produziert. Als die Nachfrage nach Öfen immer weiter zurückging, schloss die Firma 1975 ihren Betrieb und die Firmengebäude wurden abgerissen.

Sehr einfacher Sparherd aus Gusseisen

Küchenherd, der sowohl zum Heizen als auch zum Kochen benutzt wurde. Er konnte nach dem 2. Weltkrieg von Heimatvertriebenen und Ausgebombten mittels Bezugsschein erworben werden. Der Herd besitzt drei Klappen. Hinter der größten befindet sich der Backofen mit zwei alten Backblechen. In die kleine Klappe links oben wurden die Briketts geschoben, darunter befindet sich der Aschebehälter. In der Herdplatte befinden sich an 2 Stellen Ofenringe zum Einhängen von Töpfen, Pfannen, Kafferöstern, etc. Es ist leider keine Herstellerangabe und kein Herstellerlogo erkennbar. Ein nahezu baugleicher Herd aus unserer Sammlung (Link siehe unten) hat eine Inschrift, die ihn als Produkt der Firma Carl Gottbill sel. Erben GmbH mit dem Baujahr 1945 ausweist. Es liegt nahe, dass auch dieser Herd von diesem Hersteller stammt und ebenfalls 1945 fabriziert wurde.

Zweistöckiger Margaretenofen

Zweistöckige Margaretenofen (der Name kommt vom Margeretendekor der ersten Öfen dieses Ofentyps). Es handelt sich bei diesem Ofentyp um einen kombinierten Kochherd und Heizofen. Er ist eine rechteckige Spezialform des Hopewell-Ofens. Margaretenöfen wurden etwa von 1860 bis 1900 gebaut. Unser Exemplar überliefert leider keinerlei Informationen zum Baujahr und zu Hersteller. Der Ofen wird unten an der rechten Schmalseite befeuert. Der Brennraum ist in den Ofen integriert und mit einem Türchen verschließbar. Die Regulierung des Luftzugs erfolgte durch einen Schieber, der leider verloren gegangen ist. Der Aschekasten hängt unten am Brennraum. Der Sammelbehälter für die Asche ist leider nicht mehr vorhanden. Zwischen Brennraum und Aschekasten befindet sich ein einfacher Rost. Unter und über den Böden der beiden Stockwerke befinden sich Kanäle für die heiße Abluft des Ofens. Im Boden des unteren Stockwerks befindet sich ein rundes Loch, durch das Tiegel in das Ofenfeuer gehängt werden konnten. Der Boden des unteren Stockwerks (der den Kochbereich vom Brennraum trennt) hat leider einen Riss, wodurch der Ofen derzeit wohl nicht benutzbar sein dürfte. Das untere Stockwerk diente typischerweise zum Kochen, das obere zum Warmhalten der Speisen. An beiden Seite sind an jeweils beiden Stockwerken kleine Klappen - wahrscheinlich zum Reinigen der Züge.

Einmanualiges Druckwind-Harmonium im Schulraum

Einmanualiges Durckwind-Harmonium im Schulhaus im Hunsrückweiler. Umfang F' bis f''' Ein Register mit 2 für Bass und Diskant getrennten Forte-Zügen Rückseite nicht mit einem Holzbrett sondern durch mit Reissnägeln auf einem Rahmen begestigtem Stoff abgedeckt. Hersteller unbekannt: Plakette über der Tastatur: Aus dem Piano und Harmoniumlager WILH. RUDOLPH in GIESSEN Das Harmonium wurde November/Dezember 2020 durch die Harmoniumwerkstatt Klaus Langer in Grevenbroich restauriert und ist seither spielbar.

Schwarzer Räucherofen

Räucherofen im ersten Stock des Schulhauses im Hunsrückweiler. Man schaafte sie an, als man die offenen Feuerstellen in den Häusern zugunsten eines geschlossenen Herdes aufgab, so im Zeitraum von 1850 bis 1930. Eine andere Variante ist im Haus Lieg, gemauert, beide waren ursprünglich mit einem Kamin verbunden. Bei diesen Öfen hat man mit Sägemehl etc. geräuchert und nicht mehr den Rauch der offenen Feuerstelle genutzt. Der Ofen ist ein Teil der Ausstellung zur Haltbarmachung von Lebensmitteln.

Sparherd der Firma Osterflüs

Freilichtmuseum Roscheider Hof- Der Sparherd der Firma Osterflüs besitzt ein Bratrohr. Rechts davon befidet sich die Feuerungsanlage. Letztere besteht von oben nach unten aus einer Tür zum Füllen das Ofens, darunter einer Tür zur Brennkammer und unter dieser eine Schublade zur Aufnahme der Asche. An der obersten Tür befindet sich die Aufschrift "Osterflüs". Unten am Ofen hängt eine Schublade zur Aufnahme des Brennguts. Die Ofenplatte besitzt je eine Aussparung zur Aufnahme eines Wasserschiffs und von Ofenringen. Der Ofen steht auf 4 Füßen. Rechts neben dem Rauchabzug ist ein Griff zur Regulierung von diesem. Hersteller: Osterflüs in Menden (Sauerland) Sparherd allgemein: Ein Sparherd (auch als Küchenhexe, Stangenofen oder Stangenherd bezeichnet) ist ein meist mit Brennholz befeuerter Herd und wurden vom Ende des 18. Jh bis in die 1960er-Jahre gebaut und benutzt. Danach wurden sie immer mehr von Gas- und Elektroherden verdrängt. Im Vergleich zu den bis dahin üblichen Herdfeuerungen mit Rauchmantel und damit der Umgang mit offenem Feuer im Haushalt waren sie ein großer Fortschritt. Mit ihnen konnte der Energieverbrauch beim Kochen und Braten reduziert werden. Die Küchen waren rauchfrei und konnten so auch als Wohnraum genutzt werden. Sparherde besitzen eine Abdeckplatte aus Gusseisen mit mehreren runden Öffnungen die normalerweise mit kreisrunden Herdringen verschlossen werden und dazu dienen Töpfe, Pfannen, Kaffeeröster etc. direkt in das Feuer einhängen zu können. Die innerste Kreisscheibe kann mittels eines Schürhakens entfernt werden. Eine rechteckige Aussparung in der Herdplatte war für ein Wasserschiff vorgesehen. Sparherde wurden auch für Kochwäsche benutzt. Sie besitzen fast immer auch ein Bratrohr. Sparherde besitzen außen einen Mantel aus dünnen Eisenblechen, die zum Schutz vor Korrosion emailliert sind. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Herdflanken weiß emailliert, um die neue Sauberkeit der Küche zu unterstreichen.

Dörrofenaufsatz aus Geisenheim

Dörrofen der Firma „Valentin Waas– Inhaber Gebr. Waas“ in Geisenheim zur Trocknung und Haltbarmachung von Obst. Unser Dörrofenaufsatz bestand unten aus 7 Holzrosten von denen 6 erhalten sind zur Aufnahme des zu trocknenden Obsts. Diese werden beim Trockenvorgang von der heißen Luft aus dem unter dem Aufsatz befindlichen Ofen durchströmt. Inschrift: GEISENHEIMER HERDDÖRRE ... VAL. WAAS GEISENHEIM a-RH Die Firma Valentin Waas war im gleichen Ort wie die damalige Landwirtschaftliche Lehr- und Versuchsanstalt (heute Gartenbauzentrum Geisenheim) gelegen. Der Erfolg des Unternehmens ist auch im Zusammenhang mit der Gründung der königlichen Lehr- und Forschungsanstalt für Wein-, Obst- und Gartenbau 1872 in Geisenheim zu sehen. Für deren ersten Direktor, Landesökonomierat Rudolf Goethe, Obstanbau und dessen Verwertung im Vordergrund stand. Ab 1884 beschäftigte sich dort eine eigene Abteilung mit der Dörre von Obst zur Haltbarmachung. Durch deren Zusammenarbeit mit der Firma Waas gingen zwei verschiedene Dörren in Produktion. Mit der Einführung neuer Konservierungsverfahren auf Basis von Kühlung und dem Einsatz von Elektroenergie gingen in den 50er Jahren die Anfrage immer mehr zurück und schließlich wurde 1964 die Produktion eingestellt.

Kaffeemühle "Garantie geschmiedet. Werk"

Die Mühle mit Kegelmahlwerk und gezapftem Mühlenkörper wurde aus lackiertem Buchenholz gefertigt. Die Kaffemühle dient dazu Kaffebohnen zu zerkleinern. Die Bohnen werden oben im Glocken-Doppelschiebedeckel in eine durch einen Schiebeverschluss öffenbare Öffnung in der Kuppel in die Mühle geschüttet und durch Drehen der Kurbel im Mahlwerk gequetscht und zerkleinert. Sie fallen aus dem Mahlwerk in die darunterliegende Schublade mit weißem Griff und können dort entnommen werden. Auf der Frontseite der Mühle befindet sich ein Blechschild. Untypischerweise ist hier nicht der Name des Herstellers zu lesen, sondern der Text "GARANTIE GESCHMIEDET. WERK". Die Kaffeebohnen und/oder der Kaffeeersatz werden bei dieser Mühle oben in die Kuppel eingefüllt und fallen in einen Blechtrichter, von dort bei Betätigung der Kurbel in das Mahlwerk und letztendlich gemahlen in die Schublade.

Moulinex Kaffemühle (Schlagmühle)

Kaffeemühle für Privathaushalte der Firma Moulinex. Die Kaffeemühle diente dazu Kaffeebohnen zu zerkleinern. Die Mühle ist eine Schlagmühle und wird elektrisch angetrieben. Schlagmühlen (Propellermühlen) besitzen ein sich schnell drehendes Schlag-Messer. Die Mühle besitzt einen durchsichtigen Kunststoffdeckel und einen Druckknopf. Nur wenn letzterer gedrückt ist, wird das Mahlwerk in Betrieb gesetzt. Das dreipolige flache Anschlusskabel und der Schuko-Stecker sind original. Zum Kaffeemahlen werden die Bohnen werden von oben in den mit einer durchsichtigen Kunststoffhaube verschließbaren Behälter für die Bohnen hineingeschüttet. Dann wird die Mühle durch Knopfdruck gestartet und die Bohnen in diesem Behälter zerkleinert. Mühlen dieser Bauart verdrängten ab den 1950er Jahren die handbetriebenen Kaffeemühlen. Der Nachteil von Schlagmühlen ist, dass die Korngröße des gemahlenen Kaffees nicht einheitlich ist und durch die (unfreiwillige) Erhitzung des Kaffees viel an Geschmack verloren geht. Ein anderes Exemplar dieser Mühle, das im September 2023 auf kleinanzeigen.de angeboten wurde, besitzt am Boden die Aufschrift PRODUCTION "MOULIN-LÉGUMES" Diese deutet darauf hin, dass diese Mühle (auch) zum Zerkleinern von (kleinem) Gemüse verwendet werden konnte. Betrachtet man die Rückstände in unserer Mühle, so deuten diese jedoch eindeutig darauf hin, dass in dieser Kaffeebohnen gemahlen wurden.

Wandkaffeemühle von Peter Dienes

Kaffeemühle mit Wandhalterung aus weiß glasierter Keramik. Die Bohnen werden nach Abnahme des Holzdeckels in einen Keramikbehälter mit der blauen Aufschrift KAFFEE geschüttet. Unter diesem ist das unterstellige Kegelmahlwerk. Dreht man an der Kurbel, werden die über dem Mahlwerk gelagerten Bohnen gemahlen und das Kaffepulver wird in dem unter dem Mahlwerk befindlichen gläsernen Auffangbehälter aufgefangen. Auf dem Mahlwerk befindet sich die Aufschrift "Pe De" für Peter Dienes. Mit einem Stift unten am Mahlwerk kann die Feinheit eingestellt werden. Die Firma Peter Dienes (Pe De) entstand 1869 durch Übernahme der Firma "Wiebel Eisenkaffeemühlen" in Remscheid-Bliedinghausen und produzierte in Deutschland bis 1962 bzw. 1970 in Holland Kaffeemühlen.

Flachbolzenbügeleisen / Kasteneisen mit Ledergriff

Flachbolzenbügeleisen (Kastenbügeleisen, Reisebügeleisen) aus Gusseisen und Eisenblech mit schiffförmigem Rumpf. In den Rumpf kann ein erhitzter Bolzen von hinten eingeführt werden. Mit diesem wird der Boden des Bügeleisens erhitzt. Der Innenraum kann mit einer Klappe verschlossen werden, sodass der Eisenkeil nicht nach hinten herausfallen kann. Als Griff dient ein mit Leder umwickeltes Metallband. Im Inneren des Eisens befindet sich eine gerade Rippe die verhindert, dass der Eisenkeil direkt auf dem Boden aufliegt und der Boden des Eisens zu heiß für das Bügeln wird. Links von der Rippe befindet sich ein nicht mehr lesbarer Buchstabe, rechts befindeten sich 3 Striche, möglicherweise sind sie als 3 zu deuten. Das zugehörige Gitter dient zum Abstellen des (heissen) Bügeleisens.

Rund und spitzes Flacheisen S D

Flachbügeleisen mit angegossenem Eisenbügel im Rheinischen Stil und gerader und flacher Oberseite. Auf der Oberseite des Eisens befinden sich in einem Kranz mit oben und unten jeweils 3 Blättern die Zahl (Größenangabe) 7, darunterdie Initialen S D des Herstellers. Um die Oberseite des Eisens läuft am Rand ein niedriger Wulst. Der eiserne Bügel besteht aus einem an 2 Stellen auf dem Eisen angegossenem Eisenband. Die Seiten des Eisens sind rund herum mit einem Laufmuster verziert. Es handelt sich um ein einfaches Flacheisen, das auf der Herdplatte oder an einem Bügeleisenofen erhitzt werden musste. Das leichte Flachbügeleisen gehört zu den massiven Volleisen, die aus Eisen oder Stahlgeschmiedet oder gegossen und bereits ab dem 18. Jh. hergestellt wurden. Auf Grund seines im Vergleich zu Blockeisen relativ geringen Gewichts und seiner flachen Sohle, die nahezu mühelos über die vorher mit Wasser besprengte Wäsche gleitet, erfreute es sich noch weit bis ins 20. Jahrhundert hinein großer Beliebtheit. Das Erhitzen auf dem Kohleofen oder in einer offenen Feuerstelle wie dem Kaminfeuer erforderte jedoch verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um die Bügelwäsche nicht zu beschmutzen oder sich am fest verbundenen Metallgriff zu verbrennen. Viele Büglerinnen wischten daher nach dem Erhitzen des Eisens mit einem Tuch, das sie an ihrer Schürze befestigt hatten, über die Bügelsohle. Als Hitzeschutz wurde oftmals ein dicker Handschuh oder ein Lappen, der um den Griff gewickelt wurde, verwendet.

Blech-Kaffeemühle mit Jugendstildekor

Die Kaffeemühle dient dazu Kaffeebohnen zu zerkleinern. Die Mühle ist aus Blech mit einigen Teilen aus Schmiedeeisen gefertigt. Der Trichter zum Einfüllen der Bohnen ist innerhalb des Gehäuses. Die Bohnen werden oben in den Trichter, der zur Hälfte aufklappbar ist, eingefüllt. Das Mahlwerk ist oberstellig. Der Corpus ist quadratisch. Die Aussenwände sind mit leeren Kartuschen in Formen des Jugenstils verziert. Die lange geschwungene flache Kurbel endet in einem Holzknauf.

Flachbolzenbügeleisen / Kasteneisen

Flachbolzenbügeleisen (Kastenbügeleisen, Reisebügeleisen) aus Gusseisenm, Eisenblech und einem hölzernen Griff mit schiffförmigem Rumpf. In den Rumpf kann ein erhitzter Bolzen von hinten eingeführt werden. Mit diesem wird der Boden des Bügeleisens erhitzt. An der Rückseite befindet sich uten ein Steg, über den der Bolzen eingeführt werden kann und der verhindert, dass der Bolzen nach hinten herausfallen kann - es sei den das Bügeleisen wird zu temperamentvoll geschleudert. Der mit Holz isolierte Griff ist an einem zweifach gebogenen Stiel aus Eisen befestigt. Im Inneren des Eisens befinden sich zwei Rippen die verhindern, dass der Eisenkeil direkt auf dem Boden aufliegt und der Boden des Eisens zu heiß für das Bügeln wird. Der Bolzen ist leider nicht mehr vorhanden. Keine Informationen zum Hersteller.

Flacheisen Nr 3

Flachbügeleisen mit angeschweißtem Eisenbügel im rheinischen Stil und gerader und flacher Oberseite. Auf der Oberseite des Eisens befinden sich in einer runden Einkerbung die Zahl (Größenangabe) 3. Es handelt sich um ein einfaches Flacheisen, das auf der Herdplatte oder an einem Bügeleisenofen erhitzt werden musste. Das Flachbügeleisen gehört zu den massiven Volleisen, die aus Eisen oder Stahl geschmiedet oder gegossen und bereits ab dem 18. Jh. hergestellt wurden. Das Eisen hat eine im Vergleich zu vielen anderen Flacheisen mit 3 cm eine relativ dicke Platte und damit auch ein nicht unerhebliches Gewicht. Das Erhitzen auf dem Kohleofen oder in einer offenen Feuerstelle wie dem Kaminfeuer erforderte verschiedene Vorsichtsmaßnahmen, um die Bügelwäsche nicht zu beschmutzen oder sich am fest verbundenen Metallgriff zu verbrennen. Viele Büglerinnen wischten daher nach dem Erhitzen des Eisens mit einem Tuch, das sie an ihrer Schürze befestigt hatten, über die Bügelsohle. Als Hitzeschutz wurde oftmals ein dicker Handschuh oder ein Lappen, der um den Griff gewickelt wurde, verwendet.

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