museum-digital
CTRL + Y
en
Kreismuseum Jerichower Land, Genthin Grabinventar aus Dunkelforth mit Kegelhalsterrine und Miniaturgefäß

Grabinventar aus Dunkelforth mit Kegelhalsterrine und Miniaturgefäß

Die Objekte stammen vom Gräberfeld in Dunkelforth, Lkr. Jerichower Land (Sachsen-Anhalt), dass von Richard Stimming um 1900 entdeckt und teilweise freigelegt wurde.

[ 4 Objects ]

Kegelhalsterrine mit Griffknubben

Bei dem unverzierten Gefäß mit Standboden handelt es sich um eine kleine Terrine mit hohem steilen Kegelhals mit zwei waagerecht gestellten Griffknubben am Umbruch. Das Stück ist geklebt und großflächig ergänzt, so auch eine der beiden Handhaben. Die Form der quergestellten Griffknubben basiert auf älterbronzezeitlichen Traditionen und bleibt auf die ältere Stufe der Jungbronzezeit (Mont. Per. IIIb–IV) beschränkt.

Kännchen (Miniaturgefäß)

Das Miniaturgefäß hat die Gestalt einer kleinen Kanne mit geradem Hals mit leicht ausbiegendem Rand. Am Hals sitzt ein randständiger Bandhenkel. Verziert ist das Gefäß mit drei Horizontalrillen am unteren Ende des Halses und mit Zonenbuckeln auf dem Bauchumbruch. Das Unterteil blieb ohne Muster. Der Standboden ist eingezogen (Omphalosboden). Das Gefäß ist stark geglättet, so dass es einen metallischen Glanz besitzt. Den Miniaturgefäßen wird häufig eine primäre Funktion als Spielzeug zugewiesen. Sie gelten aber auch als einzige Gefäßform, die primär als Grabkeramik diente (Rücker 2007, 70-71).

Großer konischer Topf

Das große bauchige Gefäß besitzt einen ungegliederten Rand, der schwach einziehend ist und einen leicht abgesetzten Standfuß. Zudem ist es außen aufgeraut. Die grob gemagerte Ware und die aufgeraute Außenwand lassen darauf schließen, dass das Gefäß zum täglichen Gebrauch hergestellt wurde. Entsprechende Großgefäße dienten der Vorratshaltung. Die Aufrauung bzw. Schlickung wurden vorwiegend zur besseren Handhabung der Gefäße und zur Kühlung des Gefäßinhaltes angebracht. Sekundär wurde das Gefäß für eine Bestattung auf dem Gräberfeld Dunkelforth verwendet.

Zylinderhalsterrine

Die Zylinderhalsterrine hat ein gestauchtes Unterteil und einen leicht gebogenen Standboden. Die beiden Ösenbandhenkel befinden sich am Umbruch und sind horizontal durchlocht. An Verzierungen finden sich drei Horizontalriefen am Hals und vier Horizontalriefen am Bauch. Der Unterteil blieb unverziert. Das Gefäß ist an wenigen Stellen geklebt.

[Last update: ]