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Kreismuseum Jerichower Land, Genthin Großes Grabinventar Dunkelforth

Großes Grabinventar Dunkelforth

Am 26.06.1908 wurden von Richard Stimming auf einem Gräberfeld in Dunkelforth mehrere Objekte geborgen, die zu einem Grabinventar gehören. Es handelt sich um einen Doppelkonus und zwei Schalen. An Beigefäßen fanden sich fünf weitere Gefäße (eine Kegelhalsamphora, eine weitmundige Terrine, eine mittelgroße und zwei kleine Kännchen). Schmuckfragmente treten in Form von Bronzeringen auf. Das gesamte Ensemble stammt aus der ausgehenden Jungbronzezeit (um 1100 v. Chr.). Kulturell lassen sich die Gefäße eher der Lausitzer Kultur als dem Nordischem Kreis zuordnen. Als Urne diente der Doppelkonus mit umlaufenden Horizontalrillen über dem Umbruch und Ritzverzierungen auf dem Unterteil. Die Kännchen sind mit Horizontalrillen am Halsansatz und vertikalen Rillen- bzw. Riefengruppen und/oder Zonenbuckel verziert.

[ 9 Objects ]

Doppelkonus

Auf dem Unterteil des charakteristischen Doppelkonus befinden sich Verzierungsreste, die vor dem Glätten bzw. Schlicken angebracht wurden. Dabei handelt es sich um vertikale Ritzliniengruppen. Der Doppelkonus ist mit sieben weiteren Gefäßen und einem Bronzearmring in einem Grab vergesellschaftet.

Schalenunterteil

Bei dem Objekt handelt es sich um das unverzierte Unterteil einer Schale mit abgesetzten Standboden. Es diente vermutlich zum Abdecken der Urne, die zusammen mit mehreren Beigefäßen gefunden wurde.

Konische Schale

Die konische Schale mit einem leicht s-förmigen Profil und gerade abgestrichenem Randabschluss besitzt einen Standboden, der sich etwas von der Wandung absetzt. Möglicherweise war der obere Außenbereich mit mehreren Horizontalrillen verziert, die aber durch eine nachträgliche Schlickung und Glättung fast unsichtbar gemacht wurden. Der unterrandständige Henkel saß auf der Schulter, ist heute nicht mehr erhalten. Die Schale ist geklebt und ergänzt, der Henkel fehlt.

Kegelhalsamphora

Die kleine, komplett erhaltene Amphora besitzt einen geraden Kegelhals mit abgestrichenem Rand. Die gegenständigen Ösenbandhenkel sitzen am Hals-Schulter-Knick. Dieser ist mit drei Horizontalrillen versehen. Das gerade Unterteil verfügt über einen abgesetzten Standboden, der leicht eingezogen ist. Der Bauch weist 1 cm breite Horizontalriefen und vier sächsische Buckel auf.

Weitmundige Terrine

Das fast komplett erhaltene, flache Gefäß ist am Hals mit schmalen und am Bauch mit breiten Horizontalriefen verziert. Der kurze Trichterhals ist weit geöffnet. Er endet in einem fast waagerecht ausbiegenden, innen facettierten Rand. Ein kleiner Ösenbandhenkel sitzt zwischen Hals und Schulter. Der Standboden setzt sich leicht von der Wandung ab.

Kännchen

Das bauchige Kännchen ist geprägt durch seinen schwach ausgeprägten Trichterhals mit leicht ausbiegenden, abgestrichenen Rand. Der wenig überrandständige Bandhenkel sitzt am Hals, der Standboden ist eingezogen (Omphalosboden). An Mustern finden sich drei Horizontalrillen am Halsansatz sowie vertikale Rillen- und Riefengruppen im Wechsel am Bauchumbruch. Der Bodeneinzug bleibt unverziert.

Kännchen

Das Gefäß besitzt einen schwach ausgeprägten Trichterhals mit leicht ausbiegenden, abgestrichenen Rand. Der Bandhenkel setzt über der Schulter am Hals an und endet am Rand. Der Standboden ist leicht eingezogen. An Verzierungen finden sich am Halsansatz drei Horizontalrillen sowie auf dem Bauchumbruch horizontale und schräge Rillengruppen im Wechsel. Dabei bilden die schrägen Gruppen ein Dreieck, in dem sich jeweils ein Punkteindruck befindet. Das Gefäßunterteil ist unverziert.

Kännchen

Das Kännchen hat einen schwach ausgeprägten Trichterhals mit ausbiegendem, abgestrichenem Rand. Der randständige Bandhenkel sitzt am Hals. Der Bauchumbruch ist mit vertikalen Riefengruppen und vier Zonenbuckeln im Wechsel verziert. Zudem finden sich drei Horizontalrillen am Halsansatz. Es gehört zu einem großen Grabinventar von 9 Gefäßen.

Bronzearmband

Das im Querschnitt ovale Bronzefragment ist eine Beigabe aus einem bronzezeitlichen Grab vom Gräberfeld bei Dunkelforth. Das Grab enthielt neben einer großen doppelkonischen Urne noch sieben weitere Tongefäße. Die verbrannten Knochen und eventuelle weitere Beigaben sind nicht erhalten. Der verschmolzene Rest eines bronzenen Armbandes wurde im Museum extra auf einem Pappkärtchen befestigt. Beide Enden sind abgebrochen.

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