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Archäologisches Hegau-Museum Alamannisches Gräberfeld Güttingen, Kirchenthal

Alamannisches Gräberfeld Güttingen, Kirchenthal

Die erste Erwähnung des alamannischen Gräberfeldes bei Güttingen, Kirchenthal stammt aus dem Jahr 1890. Damals wurden bei einer Straßenerweiterung Gräber angeschnitten und entfernt. Durch fortschreitenden Kiesabbau im nördlichen Bereich des Reihengräberfriedhofes wurde ein Streifen der Fundstelle unbeobachtet zerstört. Es gab eine kurze Untersuchung durch E. Wahle, bei der zwei Gräber entdeckt werden konnten, nachdem der Lehrer Bonauer einige Objekte aufsammeln konnte und diesen Fund meldete. In den Jahren vor 1930 gingen viele Gräber und Objekte verloren. 1930 und 1931 fanden dann großflächige Untersuchungen statt, nachdem der Kiesabbau nach jahrelanger Ruhezeit 1928 wieder aufgenommen worden war und wiederum eine gewisse Anzahl Gräber vernichtete. Bei den Untersuchungen von Dr. Georg Kraft, damaliger Denkmalpfleger, unter der Leitung von Friedrich Garscha konnten 104 Gräber mit 135 Bestattungen freigelegt werden. In den anschließenden Jahren fanden durch den Abbau weitere Zerstörungen statt. Aufgrund einer Fundmeldung 1954 konnten wenige, teilweise schon abgestürtzte Gräber (Grab 106-112) geborgen werden, ein Jahr später mit Grab 113 ein weiteres abgestürztes. Die anschließenden Beobachtungen des Areals blieben ohne Ergebnisse. Die Funde ab 1954 sind Landeseigentum, liegen aber aktuell im Hegau-Museum.

[ 46 Objects ]

Hölzerner Griff mit Bronzeblech umschlagen

Ein hölzerner Griff von rundem Querschnitt, der mit einem rillenverzierten Blech umschlagen ist, das mit einem Nietstift auf der Unterlage befestigt wurde.

Silberner Sieblöffel

Der im Querschnitt runde Griff besteht aus Eisen und endet in einer vierkantigen Muffe. Über ihn sind vier gerippte Blechhülsen aus Gold und Silber geschoben. An beiden Enden des Griffs ist je ein mit Kerbdraht umwickelter Blechring mit der letzten Hülse verlötet. Am massiv gegossenen Endstück des Griffs ist ein "verknoteter" Silberdraht als Aufhänger angebracht. Zwei Tierköpfe mit aufgesperrten Mäulern bilden einen ungefähr rechteckigen Rahmen um ein leicht gewölbtes Mittelteil als unmittelbare Fortsetzung des Löffelgriffs. Die kreisrunde Laffe ist an ihrem breiten Rand mit eingestempelten Dreiecken verziert, in der Innenzone mit kleinen Buckeln, ihre äußerste Kante mit einem Zick-Zack-Band. Das Zwischenstück ist mit eingepunzten Bögen und Wellenlinien verziert und läuft in zwei Tierköpfe aus, wobei flache, konzentrisch gerillte Silbernietknöpfe die Augen der Tiere bilden. Weitere sieben Nieten sind in regelmäßigen Abständen am Rand von Laffe und Zwischenstück angebracht. Griff und Vorderteil des Löffels sind stark abgenutzt; in den Augenrillen der Tierköpfe und den Randdreiecken finden sich noch Reste von Nielloeinlagen.

Bronzener Griffbeschlag eines Messers mit geschwungenem Griff

Geschwungener Bronzegriffbeschlag eines Messers aus dünnem, zusammengebogenem Blech. Die Ränder sind übereinandergelegt und waren einmal verlötet. Der Griffbeschlag ist mit eingestempelten Kreisaugen verziert.

Goldene Messergriffhülse

Die gerippte Goldhülse ist an einer Seite mit einem ovalen Blech, ebenfalls aus Gold, verlötet.

Ovale Silberschnalle

Der flache Bronzedorn ist an der Basis mit einem eingravierten Schrägkreuz verziert. Der schräggerippte Rahmen wird an der Innenkante von einer Reihe niellogefüllter Dreiecke begleitet. An den Rahmenenden findet sich je ein Nietloch zur Befestigung der jetzt fehlenden Dornachse.

Goldanhänger

Der Goldanhänger besteht aus dünnem Pressblech mit umlaufendem, geperlten Rand und doppelt gerippten Aufhängeösen; beides wurde verlötet. Verziert ist der Anhänger mit einem stark stilisierten, en face gegebenen Kopf.

Goldanhänger

Der Goldanhänger besteht aus dünnem Pressblech mit umlaufendem, geperlten Rand und doppelt gerippten Aufhängeösen; beides wurde verlötet. Verziert ist der Anhänger mit einem stark stilisierten, en face gegebenen Kopf.

Goldanhänger

Der Goldanhänger besteht aus dünnem Pressblech mit umlaufendem, geperlten Rand und doppelt gerippten Aufhängeösen; beides wurde verlötet. Verziert ist der Anhänger mit einem stark stilisierten, en face gegebenen Kopf.

Kette mit Perlen aus Glas, Bernstein, Bergkristall und Amethysten

Perlenkette aus 121 Einzelteilen; vorrangig aus Glas bestehend, außerdem Bernstein, Bergkristall und Amethyst.

Silberne Riemenzunge

Kleine, unverzierte, silberne Riemenzunge mit einem Niet und trapezförmigem Gegenblech.

Rechteckbeschlag

Silberner Rechteckbeschlag mit vier Nieten und Resten von schmalen Gegenblechen.

Silbervergoldete Riemenzunge

Massiv gegossene, silbervergoldete Riemenzunge mit abgeschrägtem Rand und gespaltener Basis. Zwei rundköpfige Silbernieten, die auf der Rückseite flach geschlagen sind, dienen als Befestigung. Der Mittelstreifen wird von einem mit der Punze eingeschlagenen Perlband eingefasst. Zwei Reihen von Stempeldreiecken und treppenartig eingravierten Querlinien gliedern das bei der Vergoldung ausgesparte Mittelfeld. Durch ihre Niellofüllung heben sie sich schwarz vom silbernen Grund ab.

Silbervergoldete Riemenzunge

Massiv gegossene, silbervergoldete Riemenzunge mit abgeschrägtem Rand und gespaltener Basis. Zwei rundköpfige Silbernieten, die auf der Rückseite flach geschlagen sind, dienen als Befestigung. Der Mittelstreifen wird von einem mit der Punze eingeschlagenen Perlband eingefasst. Zwei Reihen von Stempeldreiecken und treppenartig eingravierten Querlinien gliedern das bei der Vergoldung ausgesparte Mittelfeld. Durch ihre Niellofüllung heben sie sich schwarz vom silbernen Grund ab.

Bronzeknotenring

Ein Knotenring aus Bronze. Vermutlich gehörte er zum Tragriemen einer Tasche, die neben allerlei Geräten und Amuletten als Bestandteil eines eisernen Kettengehänges mit ins Grab gegeben wurde.

Flacher, ovaler Millefiorianhänger

Ovaler, flacher Millefiorianhänger mit einer Verzierung aus Blattwerk und Blüten.

Goldene Scheibenfibel mit Cloisonné

Goldene Scheibenfibel mit engzelligem Stegwerk. Die Unterlegplatte sowie die Heftkonstruktion bestehen aus Silber, die Nadel aus Eisen. Die Schauseite besteht aus Goldblech, auf dem die Zellstege verlötet sind.

Durchbohrte Kaurischnecke mit Aufhängering

Die nur in Teilen erhaltene Cypraea ist am oberen Ende durchbohrt. Darin befinden sich die Reste eines eisernen Aufhängungsringes. Die Schnecke befand sich auf dem linken Oberschenkel der Bestatteten, unterhalb des Bronzeknotenrings.

Hölzerner Eimer mit Griff und Bronzebeschlägen

Das hölzerne Gefäß ist mit Bronzeblech beschlagen. Es besitzt einen Griff, der am Ansatz durchlocht ist. Der Eimer besteht aus 4 bis 5 cm breiten und ca. 2 cm starken Dauben aus Eichenholz. Diese werden durch drei umgelegte schmale Blechbänder zusammengehalten. Die Bänder sind wie auch die Griffumwicklung mit kleinen Bronzestiften befestigt. Feine getriebene Punktreihen säumen auf beiden Seiten diese Bronzebänder, deren so begrenzte Innenflächen in gleicher Weise mit Wellenbändern, Punktrosetten, Kreuzen und kleinen Buckeln verziert sind. Zwischen den Bändern ist punktverziertes "Gitterwerk" aufgenagelt, die ausgesparten rhombischen Felder sind mit Kreisscheiben und Kreuzen gefüllt. Der Boden war bereits bei der Auffindung nur in Resten erhalten; er wurde modern ergänzt. Das ursprüngliche Aussehen lässt sich daher nicht rekonstruieren.

Eiserne Pfeilspitze

Die eiserne Pfeilspitze besitzt ein dreieckiges Blatt und eine geschlossene Tülle. Das Blatt ist an einer Kante beschädigt.

Eiserne Pfeilspitze

Eine stark beschädigte Pfeilspitze aus Eisen mit Widerhaken und geschlossener Tülle.

Eiserne Pfeilspitze

Eine Blattpfeilspitze aus Eisen mit eingezogener Pfeilbasis, wobei nur einer der beiden Widerhaken erhalten ist.

Eiserne Pfeilspitze

Blattpfeilspitze aus Eisen mit eingezogener Pfeilbasis, wobei die Spitze einer der beiden Widerhaken abgebrochen ist.

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