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Karl Baumann (1917-1997)

K. Baumann wurde am 17.11.1917 in Diez geboren. Studium im Garten- und Landschaftsbau, Diplom-Gärtner-Meister, daneben künstlerische Ausbildung. Er studierte an der Kunsthochschule Berlin-Charlottenburg. Sein Lehrmeister, Prof. Otto Freytag, wurde richtungweisend für seinen künstlerischen Werdegang.
1938 kostete Karl Baumann seine Opposition zur Hitlerjugend seinen Platz an der Kunsthochschule.

Von 1939-1945 war er Soldat im Fronteinsatz mit nachfolgender Kriegsgefangenschaft in Russland.
Frühe Förderung erhielt Karl Baumann durch Rudolf Heck, Kunstfreund und ehemaliger Konsul der Niederlande, sowie durch Graf Kanitz, auf dessen Stammsitz in Westfalen er einige Jahre lebte und arbeitete. Dem Freundeskreis des im Exil lebenden Dichters und Pazifisten Fritz von Unruh angehörend, hat er aus dieser Verbindung nachhaltige Impulse für sein Kunstschaffen erhalten.

Nach Kriegsende wandte er sich vor allen Dingen den grafischen Techniken des Holzschnitts und der Radierung zu. Dabei war Holz sein liebster Werkstoff.
Bei all seinen Arbeiten blieb er seinen bevorzugten Themen treu: religiöse und zeitbezogene figürliche Darstellungen sowie Landschaften, Pflanzen und Blumen. U. a. entstand ein Kreuzweg in der Holzschnitttechnik für eine Frankfurter Kirche.

1966 zog er nach Gümlingen bei Bern in der Schweiz. Dort arbeitete er als Zeichner für ein Gartenbaubüro. So konnte er Neigung und Beruf verbinden

1984 kehrte er nach Diez zurück und richtete sein Atelier im Haus Eberhard ein. Er war in vielen Ausstellungen vertreten, die auch mit seiner seit 1949 bestehenden Mitgliedschaft im BBK-Rheinland-Pfalz und in der Künstlergemeinschaft Westerwald-Lahn-Taunus zusammenhingen, so in Bitburg, Prüm, Trier, Kirn, Diez und Limburg.

Im Juni 1987 stiftete Karl Baumann für die Kunstsammlungen der Stadt Limburg acht Arbeiten, den Zyklus „Passionen“ mit 6 Radierungen von 1949 und die Holzschnitte „Wildfohlen säugend“ (1987) und „Heuernte“ (1947). Nach Aussage von Karl Baumann flossen seine Erlebnisse im Krieg und während der Kriegsgefangenschaft stark in die Gestaltung der Radierungen ein. Die beiden Holzschnitte stehen in ihrer kantigen und robusten Aussagekraft ganz im Zeichen seiner künstlerischen Entwicklung nach dem Krieg, die Motive ungeschönt und unmittelbar mit expressiver Ausdruckskraft auf den Betrachter wirken zu lassen. Im Gegensatz dazu hatte er sich vor dem Krieg und in seiner Jugendzeit in der Hauptsache mit Aquarell und Pastell als künstlerischem Ausdruckmittel beschäftigt.

1995 verlieh ihm die Stadt Diez ihren Kulturpreis. Hier hatte er sich in den letzten Jahren vor seinem Tod stark für die Entstehung eines Fritz-von-Unruh-Denkmals eingesetzt, für das er den Entwurf eines Reliefs vorlegte. Einen Monat vor seinem plötzlichen Tod wurde er seitens der Stadt Diez noch mit der Bürgermedaille geehrt. Er verstarb am 4. Oktober 1997 unerwartet in Diez.

Die Stiftung Karl Baumann bei der Kreisstadt Limburg an der Lahn wurde im Mai 2000 durch 34 Werke erweitert, die der Stadt Limburg von seiner Witwe und seinen Kindern Klaus und Anna durch die Vermittlung von Dr. Wernfried Schreiber erhielt..

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