Auf dieser abfotografierten Aufnahme ist der sog. Zweifel´sche Hof in der Kaiserslauterer Straße zu sehen. Er ist nicht zu verwechseln mit der Hofstelle, die auf dem heutigen Schulhof der Pestalozzischule stand.
Es handelte sich dabei um ein zweigeschossiges Haus mit einem verputzten Erdgeschoss aus Bruchsandsteinen. Der erste Stock ist in Fachwerktechnik errichtet und kragt etwas über das Erdgeschoss heraus, was zur Erweiterung des Wohnraums diente. Das Haus besitzt in beiden Geschossen rechteckige Fenster in Holzrahmen. Auch die Toreinfahrt ist scheitrecht konzipiert, im Gegensatz zu den rundbogigen Toreinfahrten der Nachbarhäuser.
Da das Gebäude große Ähnlichkeiten zum so genannten "Haus Fleschütz", das nur wenige Meter entfernt an derselben Straße steht, aufweist, dürfte eine Datierung in die zweite Hälfte des 16. Jh. durchaus vertretbar sein. Das Haus "überlebte" die Bombardierung der Innenstadt am 18. März 1945. Allerdings fiel es nach dem Krieg - verm. in den 1970er Jahren - der Spitzhacke zum Opfer. Heute befindet sich an der Stelle der Parkplatz der "Agentur für Arbeit".
Die vorliegende Aufnahme dürfte in den späten 1940er Jahren gemacht worden sein. Zu dieser Zeit war der Wiederaufbau in vollem Gange. In diesem Zuge scheint der Hof frisch verputzt und gestrichen worden zu sein. Auch die Szene mit der Frau, die ihre Kinder auf einem Bollerwagen hinter sich herzieht, könnte für diese Datierung sprechen.
Das Originalfoto befindet sich in der Privatsammlung Dr. Klein und wurde der Stadt als Repro zur Verfügung gestellt.
Dat.: verm. um 1949