Dargestellt ist ein Blick von Südosten, die Annenstraße hinauf, in der Ferne links das Paulikloster (heute Archäologisches Landesmuseum), rechts das Neustädter Rathaus, vor welchem sogar der Roland zu erkennen ist. Standort des Malers ist der Platz vor der Annenbrücke, das Rahsegel eines Lastkahns deutet den Schleusenkanal an.
In der Wiedergabe der Staffagefiguren, der Architektur oder des Straßenpflasters zeigt sich die typisch getüpfelte Malweise von dunkel nach hell, so dass das unsignierte Bild Heinrich Ferdinand Spiecker zuzuschreiben ist, der in Brandenburg (Havel) seit den 1830er Jahren als Dekorations-, Porträt- und Ansichtenmaler tätig ist.
Das Gemälde ist unsigniert und undatiert, aber alt dem Künstler zugeschrieben. Sein Zustand ist gut mit gleichmäßigem Krakelee, leicht restauriert. Das Gemälde ist gerahmt. (ib)
Das Gemälde gehört zum Altbestand des Museums und wurde nach kriegsbedingter Verlagerung 1945 durch die Fielmann Stiftung 2020 zurück erworben.
Literatur:
Vgl. Geiseler, Udo; Heß, Klaus (Hg.): Brandenburg an der Havel. Lexikon zur Stadtgeschichte, Berlin 2008, S. 28, 259 - 261, 311f. (zum Motiv) - Vgl. Wall, Horst: U. a.: Bilder der 1920er Jahre, in: 16. Jahresbericht 2006 - 2007 des Historischen Vereins Brandenburg (Havel) e. V., Brandenburg 2007, S. 180 - 210 (hier S. 188) (zum Künstler bisheriger Forschungsstand). - (nicht bei Grasow).