Der Großkaufmannssohn Otto Illies tat sich schwer, ein Verhältnis zu dem Reichtum zu finden, den sein Vater erwirtschaftet hatte. In seiner Beunruhigung suchte er die Nähe des einfachen und einfachsten Volkes. Bevorzugt zog es ihn in das nahe der väterlichen Villa am Falkenstein gelegene Dorf Rissen oder auch in das Alstertal. In der Regel musste sich Illies in der volkstümlichen ländlichen Sphäre mit dem Blick von außen begnügen, der denn auch sehnsuchtsvoll auf das Leben in Einfachheit und Bescheidenheit gerichtet zu sein scheint.
Druckgrafisch hat Illies nur wenige Landschaften dargestellt. Das Motiv des vorliegenden Linolschnitts, eine Siedlung im Alstertal, hat der Künstler auch in einem Gemälde bearbeitet (Privatbesitz Hamburg).
Außergewöhnlich für Illies´ Druckgrafik sind die Farbgebung und der Schnittduktus. Ähnlich wie in dem genannten Gemälde die breiten Pinselstriche, dominieren in der Grafik kräftige Strichelungen.
Der Künstler druckte die vier Grundfarben von vier Druckplatten und übertrug so den Pointilismus, der während seiner Studienzeit in Weimar groß in Mode war, in die Druckgrafik.