Bei diesem Wartburg handelt es sich um ein Fahrzeug aus der Sonderproduktion des Karosseriewerkes in Halle. Die normalen Wartburg Tourist des Automobilwerkes in Eisenach wurden in Halle in zweijähriger Arbeit zu Notarztwagen um- und aufgerüstet. Diese Entwicklung wurde von Hallenser Ärzten 1983 vorgestellt und fand beim DRK der DDR sehr starke Beachtung. Die Ausführung als Notarztwagen von 1984 ist eine sehr seltene, da es bei diesem noch einzelne Blaulichter auf dem Dach und einen einzelnen Außenlautsprecher gab. Ab Mitte der 1980er Jahre wurde beim W 353 MED eine Sondersignalbrücke mit Blaulicht, Presstonlautsprechern und Sirene in der Dachmitte eingesetzt.
Die Baureihe Wartburg 353 war mit einem Zweitaktmotor mit einem Hubraum von 993 ccm ausgerüstet. Mit der Leistung von 50 PS hatte er ein ordentliches Gewichts- (Leergewicht des umgebauten Modells: 1050 kg) und Leistungsverhältnis und war durch seine weiche Federung sowie dem geräumigen Innenraum als Dienstauto sehr beliebt. Eingesetzt wurde der Wartburg 353 MED als SMH (Notarztvariante) und auch als DHD (Dringlicher Haus Dienst). Von dieser Ausführung für das DRK wurden insgesamt 106 Fahrzeuge gebaut. Nach Schätzungen in Liebhaberkreisen sollen heute noch etwa zehn Fahrzeuge erhalten sein.
Der abgebildete Wartburg 353 MED wurde bis zu seiner Aussonderung 1996 beim DRK in Dessau gefahren und hatte bis dahin eine Kilometerlaufleistung von 36.000 km erreicht. Er stand während dieser Dienstzeit meistens in der trockenen Garage und ist deshalb recht gut erhalten. Er konnte komplett mit Sondersignalanlagen im Jahr 1999 bei einer Privatperson in Dessau erworben und nachträglich mit Materialien des DRK der DDR wieder komplettiert werden. Er ist seitdem als Dauerausstellungsstück im Fahrzeugmuseum zu bestaunen.