Umgeben von einem Kranz weißer und roter Mohnblüten und Dahlien erscheint als "Traumgott" auf einer Stele in Kupfergrün der Kopf des Hypnos in der Mitte des Bildes. Die Gesichtszüge der Skulptur wirken fast lebendig. Die Augen haben einen verhangenen, träumerischen Ausdruck.
Hypnos (altgriechisch Ὕπνος Hýpnos, deutsch ‚Schlaf‘) ist eine Gottheit der griechischen Mythologie, der zufolge er die Macht besitzt, alle Götter, Menschen und Tiere in Tiefschlaf zu versetzen. Vom Namen des Gottes wurde später der Begriff Hypnose abgeleitet.
Dieses bereits 1898 durch die Moritzburg von der Künstlerin erworbene Gemälde darf als ein typisches Werk der Salonmalerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts gelten. Hermine von Preuschen erfand das Genre des "historischen Stilllebens" - Kompositionen im Sinne des Symbolismus -, mit denen sie sehr erfolgreich war. In schwülstiger Atmosphäre sind ihre auf das Dekorative, Sensationelle und Erotische ausgerichteten Hauptwerke mit Titeln wie "Morsimperator", "Kirke", "Vampyr", "Leda" und "Moloch Liebe" angesiedelt.
Die skandalumwitterte Malerin konnte sich ausgezeichnet vermarkten. Sie erkämpfte sich für die damalige Zeit beachtliche Freiräume und unternahm ausgedehnte Weltreisen. Sie gestaltete ihr Leben wie einen Roman. In Berlin - Lichtenrade erwarb sie ein Grundstück und errichtete dort eine Ausstellungshalle im antikisierenden Stil, wo sie ihre Arbeiten theatralisch, umrahmt von Musik und Tanz, vorstellte.
Heute ist das Werk der Künstlerin nahezu vergessen.
Bezeichnet oben rechts: "Hermine von Preuschen" und unten links: "Traumgott"