Die aus dem Schloß Moritzburg stammende Ofenplatte trägt auf einem Spruchband über den Dächern folgende Bezeichnung: MHZSGCVB (Moritz, Herzog zu Sachsen, Jülich, Cleve und Berg).
Die Anzahl der Fensterachsen, wie die der Arkaden ist korrekt, auch die Wetterfahne wurde nicht vergessen. die exakte perspektivische Darstellung ist jedoch der dekorativen Gesamtwirkung untergeordnet. Die horizontale Gliederung von Süd- und Nordflügel, sowie das akkurate Hofpflaster wollen ebenfalls unter diesem Gesichtspunkt beachtet werden. Die schöne Architekturdarstellung zählt zu den frühen Schlossansichten.
Die Moritzburg benötigte als Hauptresidenz und somit ganzjährig bewohntes Schloss eine entsprechend hohe Anzahl von Wärmequellen. Betrachtet man die Ofenplatte mit ihrer Schlossdarstellung, so ist der Bedarf an Wärmequellen im Schloss schnell ermittelt. Es ergeben sich allein 36 Brennstellen in den dargestellten Flügeln, zuzüglich der Öfen im Ostflügel und im Torhaus. Eine Lieferung eiserner Öfen traf 1659, zwei Jahre nach der Grundsteinlegung, auf der Zeitzer Baustelle aus den Ämtern Vogtsberg und Plauen ein.