Mit der Wiederentdeckung der Perspektive in der Renaissance begannen Maler, illusionistische Wand- und Deckenmalereien sowie Scheinarchitekturen zu schaffen. Sie erweitern die Architektur und öffnen Ausblicke in Scheinlandschaften. Ab dem 17. Jahrhundert entstanden immer häufiger Trompe-l’OEil-Gemälde, zunächst als Ausstattung von Gebäudenischen und Kuppeln, später als eigenständige Kunstwerke. Diese, als Quodlibet (lat. was beliebt) bezeichneten Gemälde, zeigen eine Ansammlung kleiner Gegenstände, die in ihrer Darstellung derart naturalistisch sind, dass sie als Sinnestäuschung funktionieren. Häufig findet man die Begriffe Trompe-l’OEil- und Quodlibet gleichgestellt. Quodlibets sind meist als grafische Blätter ausgeführt, zum Teil aber auch als Gemälde. Bei unserem Gemälde werden auf einer täuschend echt dargestellten Holzrückwand Schriftstücke, Spielkarten, Gegenstände an Bändern und Nägeln montiert abgebildet. Selbst die Datierung dieses Gemäldes auf das Jahr 1771 erfolgt über die dargestellten Schriftstücke.
Vorbild für dieses Gemälde eines unbekannten Künstlers waren die illusionistischen Stillleben des französischen Malers Gaspard Grésely (1712-1756).