Dreiviertelfigur, stehend. Kniestück. Harnisch. Rechte in der Hüfte, li Arm auf Helm, der auf Tisch mit roter Decke liegt. Modischer Kragen, Haartracht.
Soll ein Porträt Karls II. von der Pfalz darstellen. Es sind jedoch Zweifel an der Identität der Darstellung vorhanden, denn die Physiognomie des Dargestellten stimmt nicht mit derjenigen des Kurfürsten auf den bekannten Porträts überein. Der Dargestellte trägt nicht den dänischen Elefantenorden (Hinweis Gräf, BSTG). Datiert und zugewiesen nach dem Pendant BS_2784. Dort signiert und datiert "H.Taer f. 1678".
Karl war der älteste Sohn des Kurfürsten Karl I. Ludwig von der Pfalz (1617–1680) aus dessen Ehe mit Charlotte (1627–1686), Tochter des Landgrafen Wilhelm V. von Hessen-Kassel. Karls jüngere Schwester war Liselotte von der Pfalz, spätere Herzogin von Orléans. Die Eltern trennten sich nach zerrütteter Ehe und die Mutter zog sich nach Kassel zurück. Karl wuchs demzufolge ohne Mutter unter den Augen des autoritären Vaters auf.
Am 20. September 1671 heiratete er in Heidelberg, auf Druck seines Vaters und Vermittlung seiner Tante Sophie von Hannover, Prinzessin Wilhelmine Ernestine von Dänemark, eine Tochter des Königs Friedrich III. Am 7. Juli 1671 wurde ihm vom dänischen König auch der Elefanten-Orden (123. Träger) verliehen.
Als die Franzosen im Reichskrieg 1680 das pfälzische Amt Germersheim verheerten, ging Karl an den Hof König Karls II. von England um dort Hilfe gegen Ludwig XIV. zu erwirken. Während der Englandreise starb Karls Vater und der Kurprinz folgte 1680 als Karl II. in der Kurpfalz und als Erzschatzmeister des Heiligen Römischen Reiches.
Karls kurze Regierungszeit war wenig glanzvoll. Er ernannte seinen vertrauten und ehemaligen Erzieher Paul Hachenberg zum leitenden Minister, obwohl dieser zum Regierungsamt wenig fähig war, und ließ seine Halbgeschwister, die Raugrafen von der Pfalz, in Ungnade fallen, insbesondere seinen verhassten Halbbruder Karl Ludwig, der der Liebling nicht nur seines Vaters, sondern auch seiner Schwester Liselotte gewesen war.
Karl war der letzte pfälzische Kurfürst aus dem protestantisch-reformierten Haus Pfalz-Simmern, sein Nachfolger Philipp Wilhelm entstammte dem katholischen Zweig Pfalz-Neuburg. Beide Linien gehen auf Stefan von Pfalz-Simmern-Zweibrücken zurück. Zunächst gelang es Karl noch mit seinem Nachfolger einen Kompromiss hinsichtlich der Religionsfrage in der Kurpfalz zu erreichen. Allerdings konnte er nicht verhindern, dass es im weiteren Verlauf der Ereignisse über die Frage der Erbansprüche seiner Schwester, der Herzogin von Orleans zum Pfälzischen Erbfolgekrieg kam.
zu dem Maler Herbert Taer siehe Thieme Becker Bd. 22, 401. Neben den beiden Werken sind aktuell keine weiteren Werke dem Künstler zugeordnet.
lei