Das Bild gibt einen Blick in einen, mit Gemälden reich ausstaffierten Raum und einem Bett mit einer Kranken, um die sich zahlreiche Personen versammelt haben. Die Szene in der Tradition der Leidener Feinmaler stellt eine vorgebliche Liebeskrankheit der Marie Eleonore von Anhalt-Dessau (1671-1756) dar, als Hinweis auf die bevorstehende Vermählung mit dem polnischen Herzog Jerzy Jozef Radziwill (1668-1689). Auf einem Lager unter einem Baldachin liegt die bekleidete Marie Eleonore. Am Kopfende sitzt ihre Mutter Henriette Catharina v. Anhalt-Dessau (1637-1708), neben ihr stehen eine Dame, der polnische Emissär Bischof Jan Chryzostom Zaluski (1650-1711) und der zukünftige Ehemann Herzog Jerzy Jozef Radziwill. Am Fußende sitzt in dunklem Gewand der Vater Johann Georg II. von Anhalt-Dessau (1627-1693). Hinter ihm an die Tür ist ein Pentagramm gezeichnet. Vor dem Lager kniet eine weitere Dame, am Kopfende steht in dunklem Gewand mit spitzem Hut eine Frau, welche einen Liebestrank reicht.
Das Gemälde befand sich zuerst im Schloss Oranienbaum, gelangte am Ende des 18. Jahrhunderts in das Gotische Haus zu Wörlitz. (KSDW)