Zur fürstlichen Repräsentation im 18. Jahrhundert gehörte eine festlich gedeckte Tafel, die mit Figurengruppen und Einzelfiguren thematisch arrangiert wurde. Bevor das Material Porzellan Verwendung fand, schufen Konditoren figurale Aufsätze aus Wachs, Teig und vor allem aus Zucker. Bei dieser Volkstedter Gruppe aus einer Folge der vier Elemente - Feuer, Wasser, Erde, Luft - handelt es sich um eine bäuerliche Szene, eine für thüringische Arbeiten typische Darstellung. Den Porzellanmodelleuren dienten graphische Blätter als Vorlage, so nutzte der bisher unbekannte Künstler einen Kupferstich von Jacopo Amiconi (1685-1752). Als Allegorie der Luft wurden ein Bauernbursche und ein Mädchen in Szene gesetzt, die ein Nest mit jungen Vögeln vom Baum holen. In nach vorn gebeugter Körperhaltung stützt er ein Bein auf einen Baumstumpf. Sie steht mit aufgehaltener Schürze am Boden bereit, die Vögel in Empfang zu nehmen. Zu ihren Füßen liegt der schwarze Hut des Jünglings. Der Sockel ist als grau-brauner Rasen gestaltet, die Bäume braun mit angesetzten grünen Blättern. Zwei weitere Gruppen "Das Fischerpaar" und "Das Gärtnerpaar", die Elemente Wasser und Erde darstellend, befinden sich ebenfalls in der Keramiksammlung des Museums. [Jeanette Lauterbach]
Provenienz: Ankauf 1993