Ganzlederband auf fünf Bünden mit vergoldeten Zierleisten, sieben eingefalteten Kupferstichen, z.T. signiert von Glaßbach, Titelkupfer von J. C. Krüger, 476 Seiten
Die "Berlinische Gesellschaft Naturforschender Freunde" trat 1773 ins Leben, und ihr Publikationsorgan folgte bald. Ihr Gründer bzw. Herausgeber war Friedrich Heinrich Wilhelm Martini (1729-1778), der mit dem Erbprinzen Friedrich Carl von Schwarzburg-Rudolstadt (1736-1793) freundschaftlich verbunden war. Eine von der Gesellschaft an Friedrich Carl 1775 angetragene Ehrenmitgliedschaft, die durch dessen Mäzenatentum angeregt wurde, schlug derselbe (entgegen früherer Ansicht) allerdings aus. Zu dieser Zeit hatte er parallel zu seinem aufblühenden Naturalienkabinett schon eine ansehnliche naturkundliche Fachbibliothek aufgebaut, die auch andere bedeutende Periodika ihrer Zeit wie "Der Naturforscher" (1774-1804), "Journal für die Liebhaber des Steinreichs und der Konchyliologie" (1774-1780) und "Magazin für das Neueste aus der Physik und Naturgeschichte" (1785-1796) enthielt. In einigen dieser Zeitschriften sind u.a. Wetterbeobachtungen und Untersuchungsergebnisse (z. B. Neubeschreibungen von fossilen Mollusken) veröffentlicht worden, die sich auf Sammlungsmaterial des Rudolstädter Naturalienkabinetts gründen. Diese in der Bibliothek des Museums bis auf Band 11 vollständig vorhandene Schriftenreihe, mit zahlreichen Kupferstichen versehen, erschien bis 1779 in vier Bänden, denen weitere 11 (1780-1793, sowie1794 der Registerband) unter dem veränderten Titel "Schriften der Berlinischen Gesellschaft naturforschender Freunde" folgten. Das Titelblatt, das mit einer allegorischen, dem Naturstudium gewidmeten Vignette geschmückt ist, trägt den Eigentumsvermerk (Kürzel): "Erbprinz Friedrich Carl zu Schwarzburg-Rudolstadt". [Eberhard Mey]
Provenienz: Geschenk der "Berlinischen Gesellschaft Naturforschender Freunde" an Friedrich Carl von Schwarzburg-Rudolstadt