Wie schon sein Vater Johann Georg Bodenehr (1631–1704) und auch seine Brüder Moritz und Georg erlernte Gabriel Bodenehr (1664–1758) in Augsburg das Kupferstecher-Handwerk. Später folgte dieser Tradition auch sein Sohn Gabriel Bodenehr der Jüngere. Unter seinen Arbeiten findet sich das Curiose Staats und Kriegs Theatrum am Rhein, eine Mischung aus Stadtveduten, Festungsbauansichten und topografischen Karten, in dem auch eine Trier-Vedute mit schmalem Begleittext gezeigt wird. Einflüsse der holländischen Malerei des 17. Jahrhunderts spiegeln sich in der Weinlesegruppe im Bildvordergrund und einem niedrigen Aufnahmestandpunkt wider. Aus dieser Perspektive überragen viele Kirchtürme das Stadtbild und zeigen einen hohen, weiten Himmel, der an die holländischen Maler des Goldenen Zeitalters wie Jacob van Ruisdael oder Adriaen van de Velde erinnert.