Der hier leider beschnittene und am unteren Rand beschädigte Kupferstich ist ursprünglich eine Illustration aus dem Geschichtswerk "Theatri Europaei", das Matthäus Merian 1637 veröffentlichte. Über dem Bild befand sich folgende Textzeile als Signatur und Erläuterung: "Warhaffte Contrafactur des Bergs Vesuvij, und desselbigen Brandt sambt der umligenden gelegenheit nach dem leben gezeichnet durch Ioachimo Sandrart 1635."
In den Wolkenformationen über dem Krater steht die Inschrift: VESUVIUS MONS NEAPOLEOS. Der aus nordwestlicher Richtung beobachtete Ausbruch des Vesuvs vollzieht sich in einer betont idyllisch dargestellten Landschaft. Nur die sorgfältig ausgeführte Staffage versucht Dramatik zu erzeugen: Auf der Brücke über den Fluss Sebeto in der vorderen rechten Bildhälfte eilen mit Fuhrwerk, Eseln und Gepäck die Bewohner der betroffenen Ortschaften Torre del Greco und Torre Anunciata, um sich in Neapel in Sicherheit zu bringen.
Georg Friedrich Händel hielt sich während seiner Italienreise 1708 auch in Neapel auf und wohnte im Palais des Herzogs von Alvito. Hier entstand die Serenata "Aci, Galatea, e Polifemo". Mythologische Quelle des Textbuches bildet unter anderem die Personifizierung des sizilianischen Vulkans Aetna in der Gestalt des Zyklopen Polyphem.
Unter dem Bild befindet sich eine in vier Spalten unterteilte Legende von A bis L.
Beschriftung: VESVIVS MONS NEAPOLEOS.