Es mag verwundern, dass die von Dohnas aus Orange ihren Weg nach Rheydt fanden. Dahinter stand eine Heirat. Am 12. Dezember 1686 wurde Graf Floris Otto Heinrich von Bylandt (1638 - 1701) Herr zu Rheydt. Er hatte sich mit Louise von Dohna (1633 - 1690) vermählt. Ihr Vater war Burggraf Christoph von Dohna (1583 - 1637), Gouverneur des Fürstentums Orange. Dort war Louise auch geboren worden. Ihr Bruder war der hier abgebildete Friedrich, der seinem Vater als Statthalter in Orange folgte. Er war somit der Schwager von Floris Otto Heinrich von Bylandt und sein Konterfei hängt aus diesem Grunde im Schloss Rheydt. Von Floris Otto Heinrich von Bylandt und seiner Gemahlin Louise von Dohna besitzen wir leider keine Gemälde.
Die Verbindung der Bylandt-Spaldrops mit der ostpreußischen von Dohna-Linie ist auf den ersten Blick verwunderlich, denn der rheinisch-westfälische Adelskreis blieb in den ehelichen Verbindungen in der Regel unter sich. Heiraten mit Angehörigen gänzlich anderer Regionen waren selten. Doch waren die von Dohnas durch Heirat mit den von Solms-Braunfels, von Holland-Brederode, von Limburg und den Nassau-Oraniern verwandt bzw. verschwägert und daher in der hiesigen Region präsent. Ähnlich ungewöhnlich ist übrigens die Verbindung der Bylandt-Schwarzenbergs mit den von Ingelheim aus dem südwestdeutschen Raum.
Von Floris Otto Heinrich von Bylandt und seiner Gemahlin Louise von Dohna besitzen wir leider keine Gemälde. Doch dafür lassen sich hier im Rittersaal von Schloss Rheydt eine Reihe weiterer Porträts von Angehörigen von Louises Familie, der von Dohnas, betrachten. Vermutlich befanden sich diese Bilder bereits im 17. Jahrhundert im Schloss und gehören zu den wenigen alten Ausstattungsgegenständen, die sich vor Ort erhalten haben. Damals hingen Gemälde in den herrschaftlichen Häusern selten als Einzelstücke, sondern galeriemäßig in einer Ahnen- und Bildergalerie. Es ist daher nicht unwahrscheinlich, dass hier gezeigte Porträts auch schon in früheren Zeiten im Rittersaal hingen.