Flugblatt von 1622 mit Kritik am rücksichtslosen Vorgehen Graf Peter Ernst II. von Mansfeld gegenüber seinen Verbündeten
3 Spalten; 90 Knittelverse
In der Darstellung einer überhitzten Badestube wird das grausame Vorgehen des Heerführers Ernst von Mansfeld gegenüber der Union verspottet. In einer Landschaft ist eine Badstube, in der der Patient, die Union, vom Bader (Mansfeld) Schröpfköpfe aufgesetzt bekommt und dabei um Geld erleichtert wird. Die Schröpfköpfe werden in Form von Städten dargestellt.
Außen herum sind kleinere Szenen dargestellt. Im oberen Teil ist ein Heer und eine brennende Stadt zu sehen, links nötigt ein Soldat einen König zum Unterschreiben einer Urkunde. Unten sind drei Packpferde und ein Hund zu sehen, der aus einer Schale trinkt oder frißt.
Das Blatt thematisiert die rücksichtslose Kriegsführung von Graf Peter Ernst II. von Mansfeld, der den Unterhalt für seine Truppen durch Plünderungen der besetzten Gebiete sicherte. So haben sich die in der Union verbündeten Länder durch Mansfeld schröpfen lassen. Die Szenen um die mittlere Darstellung verweisen auf die militärischen Auseinandersetzungen.
Darunter steht ein Text in drei Spalten in 90 Knittelversen.
Im 16. Jahrhundert wurde die Badestube häufig als politische Allegorie verwendet, was im 17. Jahrhundert für militärische Themen adaptiert wurde.
Datierung: Gedruckt im Jahr/ 1622.