Ein prägefrischer Dukat wurde bei der Erneuerung einer Treppenanlage eines Steinkellers verloren oder bewusst niedergelegt. Ob es sich dabei um eine Art Bauopfer gehandelt hat, kann jedoch heute nicht mehr entschieden werden. Das Datum der Münze – 1639 – verweist in eine Zeit kurz nach der großen Brandkatastrophe, die Soest im Jahr 1636 durch den Feldmarschall Graf Johann Wenzel von Götz ereilte. Um die 400 Gebäude sollen zerstört worden sein, so wahrscheinlich auch jenes Haus, aus dem unser Fundstück stammt.
Vom Spätmittelalter zur Frühneuzeit zeigen sich starke Veränderungen in der Geldwirtschaft – die Münzen werden nun deutlich größer. Dukaten sind Goldmünzen, die in ganz Europa bis ins 20. Jahrhundert verbreitet und in Deutschland seit dem 16. Jahrhundert die Hauptgoldmünze waren. Unser Fundstück ist eine Münsteraner Prägung von Ferdinand von Bayern, der neben dem Amt als Erzbischof von Köln auch den Bischofstitel für Münster und weitere Städte von 1612 bis 1650 innehatte.
Solche Goldmünzen stellen unter den Soester Fundmünzen eine Seltenheit dar.