Das Astrolabium ist ein auf Flächen projeziertes Modell des Himmels, das aus einer drehbaren Sternkarte, einem Visierinstrument zur Winkelmessung und einem astronomischem Rechenschieber besteht. Es spiegelt das geozentrische Weltbild wider, nach dem sich die Sonne einmal pro Tag-Nacht-Einheit um die Erde dreht. In der Antike von griechischen Astronomen entwickelt, geriet das Astrolabium in Vergessenheit und wurde über islamische Gelehrte erst im Mittelalter wieder in Europa bekannt. Mit diesem Instrument kann jede Situation am Himmel nachgestellt und vermessen und mithilfe der Stunden- und Datumsskalen die Zeit sowohl am Tag als auch in der Nacht bestimmt werden. Vor allem in dem Wechsel von Tag und Nacht und der Stellung von Mond und Sternen drückte sich scheinbar eine gottgeschaffene, unveränderbare, ewige Ordnung im himmlischen Raum aus und führte zur Beobachtung der Himmelskörper, zur Astronomie. Nach christlichen Vorstellungen wurde der Mensch von Gott geschaffen, um Herr über die Schöpfung zu sein. Die Schöpfung besteht aus einer sichtbaren Welt, die dem menschlichen Körper entspricht und einer unsichtbaren Welt, die dem menschlichen Geist gleicht. Der Mensch kann über beide Welten herrschen, da er mit einem ausgeprägten Empfindungsvermögen für das Universum ausgestattet ist.