Die Säkularisierung des Deutschen Ordens, die durch den Übertritt Albrechts von Brandenburg-Ansbach zum Protestantismus ausgelöst wurde, stellte den Endpunkt der jahrhundertealten Ordensgeschichte in Ostpreußens dar. Die verbliebenen Ordensmitglieder zogen sich in der Folgezeit ins Heilige Römische Reich zurück und verlegten ihren Dienstsitz ins fränkische Mergentheim. In Konkurrenz zu den preußischen Herzögen ließ sich ihr neuer Ordensvorsteher, Deutschmeister Walther von Cronberg, im Jahr 1527 von Kaiser Karl V. das Recht verbriefen, sich Administrator des Hochmeisteramts in Preußen nennen zu dürfen – ein klare Botschaft in Richtung der preußischen Herzöge
Aus dem Jahr 1535 ist dieser Achteltaler erhalten, der von den Ansprüchen Zeugnis gibt, die der Orden weiterhin auf preußisches Gebiet erhob: Die Umschrift auf der Vorderseite der Münze weist Walther von Cronberg als ADMI(nistrator) IN PREVS(sen) ORDI(nis) TEVTO(nici) aus. Dazu treten der dreiteilige Wappenschild des Münzherren sowie auf der Rückseite die Herrschertitulatur Kaiser Karls V. mit dem kaiserlichen Doppeladler.
Die Erfassung dieser Münze wurde durch den Numismatischen Verbund in Baden-Württemberg gefördert.
[Nicolas Schmitt]