Julius Blüthner, der am 11. März 1824 als Sohn des zugewanderten Tischlermeisters Johann Christian Blüthner in Falkenhain geboren wurde, erlernte in dreijähriger Lehrzeit von Juni 1838 an das Tischlerhandwerk bei dem Zeitzer Tischlermeister Joseph Denk. Das Ein- und Ausschreibebuch für Lehrlinge und Gesellen der Zeitzer Tischlerinnung von 1835 sagt darüber folgendes aus: "Zeitz den 21. Juny 1841 hat Meister Denk seinen Lehrling mit Nahmen Julius Ferdinand Blüthner aus Falkenhain gebürtig nach dreijähriger Lehrzeit freisprechen laßen, die Innungsgebühren sind in Armutshalber entlaßen worden."
Als Achtzehnjähriger erhielt Julius Blüthner eine Anstellung bei der in der Rahnestraße ansässigen Pianofabrik von Hoelling und Spangenberg. 1853 fing Blüthner in einer gemieteten Werkstatt in Leipzig an, selbst Klaviere zu bauen. Schon zehn Jahre nach der Firmengründung erregten die gefragten Instrumente durch besondere Tonschönheit Aufsehen; viele berühmte Künstler der damaligen Zeit, wie Franz Liszt, waren besondere Freunde der neuen Blüthner-Flügel. Auf der Weltausstellung 1867 erhielten Blüthner-Fabrikate den I. Preis. Eine Vielzahl von Weltausstellungspreisen folgte. Für seine großen schöpferischen Leistungen, durch die Blüthner seinen Betrieb zu einem wirtschaftlich und kulturell wichtigen Unternehmen von Weltruf entwickelte, erhielt er reichlich Anerkennung.
Die jährliche Produktion an Flügeln und Pianos betrug über 3.000 Instrumente, woran 900 Mitarbeiter arbeiteten.
Julius Blüthner starb am 13. April 1910 im Alter von 86 Jahren.
Die Pianofabrik Julius Blüthner baute den Zeitzer Flügel zunächst für den deutschen Kaiser. Die Gründe, warum der Kaiser den Flügel nicht kaufte, sind nicht überliefert. Überliefert ist jedoch dass der Flügel auf der Weltausstellung in Paris gezeigt wurde und direkt von der Firma Blüthner in den Besitz der Zeitzer Müllerfamilie Rossner durch Kauf überging.
Palisanderfurnier und Messingbeschläge zieren diesen, aufwändig im Empire-Stil dekorierten, Flügel.