Der Alpenstrandläufer ist kein Gebirgsvogel - obwohl der Name dies vermuten ließe - sondern kommt wie alle anderen Strandläufer auch vor allem an unseren Küsten vor. Die deutschsprachigen Ornithologen des 19. Jahrhundert kannten ihn aber offenbar als Brutvogel der lappländischen Alpen und gaben ihm daher diesen Namen. Die Art brütet schwerpunktmäßig in der arktischen Tundra. In Deutschland wurden 2005 nur noch 15 bis 20 Brutpaare ermittelt - die Art ist bei uns also akut vom Aussterben bedroht. Im Brutkleid ist der schwarze Bauch ein charakteristisches Merkmal des Alpenstrandläufers. Die hier gezeigten Vögel tragen jedoch ihr braun-graues Ruhekleid. Das oben stehende weibliche Tier stammt aus Tunesien, das unten stehende männliche Exemplar aus Ingelheim am Rhein. Der Sammler und Afrikareisende Carlo Freiherr von Erlanger aus Ingelheim erwähnt in seinen "Beiträgen zur Avifauna Tunesiens" zwar den Abschuss eines weiblich Alpenstrandläufers - in seiner Publikation als Peldina alpina bezeichnet - gibt jedoch ein anderes Funddatum (22.X.1896) und einen anderen Fundort (Mündung des Oueds Gabes) an als auf dem Etikett unseres Vogels zu entnehmen. Die Fundortangabe "Qued Beschima", die auf unserem Beleg etikettiert ist, findet sich in seinen Publiktaionen lediglich in Zusammenhang mit "Saxicola stapazina melanoleuca" dem Mittelmeersteinschmätzer.