Holzgehäuse mit aufklappbarem Deck mit vier Zierstandfüßen, Nussbaumgehäuse mit Intarsien in äußerer Deckelfläche, im inneren Deckel eingeklebte Reproduktion von musizierenden und spielenden Putten in pflanzenüberwachsener Ruinenarchitektur mit Säulen, Mechanik: Stahlkamm mit 55 Zähnen, Andruckhebel mit 4 Andruckrädern linksseitig montiert, mittige Plattenführung mit Mittelstift und zwei Haltestiften, Messingrundplatte mit Schriftzug "Polyphon", abnehmbare Aufzugskurbel auf der rechten inneren Seite, an der linken Außenseite Feststell- bzw. Stophebel, an der vorderen Außenseite Einstellhebel für Dauerspielbetrieb/ Einmalabspiel.
Diese Gerät wurde in der Zeit um 1900 in einer der bekanntesten deutschen Firmen dieser Branche, der Polyphon-Musikwerke AG in Leipzig, hergestellt. In den Jahrzehnten vor und nach 1900 waren diese Geräte Bestandteil bürgerlicher Wohnkultur. Derartige Geräte ermöglichten es, Hausmusik auch ohne die Fähigkeit des Instrumentspielens zu veranstalten.
Eine Lochplattenspieldose ist ein mechanisches Musikinstrument, wie es zum Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in großen Stückzahlen und einer Reihe von verschiedenen Ausführungen produziert wurde. Aus der Stahlplatte wurden mit einer speziellen Technik kleine Haken gestanzt, die dadurch in der Fläche entsprechende kleine, für das Gerät namensgebende Löcher hinterließen. Eigentlicher Auslöser eines Tones waren aber die nun aus der Fläche herausragenden Metallhaken, die je nach Anordnung auf der Platte beim Drehen die Tonzungen anrissen und dadurch einen Ton erzeugten.