Am 27. April 1945 wurde Ingolstadt von amerikanischen Truppen besetzt. Vorher war die Stadt zwölfmal aus der Luft angegriffen worden und hatte erhebliche Zerstörungen mit Hunderten von Todesopfern hinnehmen müssen. Obwohl Ingolstadt offiziell keine Festungsstadt mehr war, blieb die Stadt ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.
Die Kanister der US-Armee dürften bald danach in einem aufgegebenen, gedeckten Splitterschutzgraben entsorgt worden sein. Er war während des Krieges neben der ehemaligen Kanonenbohrwerkstätte der Königlich Bayerischen Geschützgießerei und Geschossfabrik angelegt worden.
Der armeegeführte Rüstungsbetrieb am Rand der Altstadt war nach dem Ersten Weltkrieg zusammen mit dem Königlich Bayerischen Hauptlaboratorium in eine Spinnereimaschinenfabrik umgewandelt worden und im Krieg weitgehend unzerstört geblieben. Neben den Kanistern wurden zahlreiche weitere Funde aus dem Schutzbau bei archäologischen Ausgrabungen geborgen. Es handelt sich um den bislang einzigen größeren Fundkomplex vom Kriegsende in Ingolstadt.