Die Zwerg-Miere ist in den Alpen, Pyrenäen, Karpaten und auf dem Balkan verbreitet. Diese Pionierpflanze wächst in Höhenlagen zwischen 1800 und 3800 m. Die halbkugeligen etwa 5 cm hohen Polster sind unempfindlich gegenüber Wind und Kälte. Zwischen Juni und September erscheinen die weißlichen Blüten. Die Pflanze kommt fast ganz ohne Kronblätter aus, denn die robusten, gelbgrünen Kelchblätter locken Fliegen als Bestäuber an.
Der hier gezeigte Beleg wurde am 10. August 1880 von Dr. Georg Winter "in monte Pilatus prope Luzern" gesammelt. Der Pilatus ist ein Bergmassiv südwestlich von Luzern. Der höchste Gipfel ist das 2128 m hohe Tomlinshorn. Das Etikett trägt insgesamt drei der damals gebräuchlichen Namen: Alsine sedoides (L.) Kittel, Cherleria sedoides L. und Alsine cherleri Fenzl. Die Art wurde von Carl Gabriel Baenitz in seiner Exsikkaten-Reihe "Herbarium Europaeum" verteilt und gelangte vermutlich durch Tausch in das Herbarium von Ludwig Geisenheyner, das heute in Teilen am Naturhistorischen Museum Mainz aufbewahrt wird.
Trivialnamen (nach: "Encyclopedia of Life"):
([*]: bevorzugte Trivialbezeichnung)
- in Deutsch: "Zwerg-Miere" [*]
- in Französisch: "Minuartie Orpin" [*]
- in Italienisch: "Minuartia Sedoide" [*]