Die Vorderseitenaufschrift erinnert an Goslar. Es handelt sich aber nicht um eine Goslarer Prägung. Mehl, Quedlinburg, S.351 vermutete einen Stempelschneider oder eine Werkstatt, die sowohl für Halberstadt als auch für Quedlinburg arbeitete. Die der Vorderseite entsprechende Darstellung findet sich auf der Rückseite eines Dünnpfennigs der Äbtissin Gerburg von Quedlinburg (1126-1137), siehe Mehl, Quedlinburg 47. In Numismatische Zeitung 8,1841, Sp.138,21 wurde der Kopf auf der Vorderseite als der des Markgrafen von Brandenburg Albrecht interpretiert, der als Schutzvogt des Goslarer Klosters des Simon und Judas bezeugt ist. Es wurde aber auch schon auf die Ähnlichkeit mit Dünnpfennigen der Bischöfe Ulrich und Gero von Halberstadt hingewiesen. Gebäudedarstellungen wie auf der Rückseite kommen auf den Halberstädter Dünnpfennigen vor; vgl. etwa Kluge, Münzgeschichte Halberstadts, Taf. 2,21 und Besser - Brämer - Bürger 13.11.
Vorderseite: Auf Mauerleiste mit zwei Kuppeltürmen und zwei Ringel auf den Quadern bartloser Kopf zwischen zwei Ringeln, darüber abwärts gerichtete Lilie zwischen Ringeln.
Rückseite: Turm auf niedrigem Quaderunterbau, von dem runde Umfassungsmauer ausgeht.